Kreuzfahrer-Inschrift in arabischer Sprache

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Norbert von Thule
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Kreuzfahrer-Inschrift in arabischer Sprache

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute in der Zeit:
Mittelalter-Forschung

Erstmals Kreuzfahrer-Inschrift in arabischer Sprache entdeckt

Erst übersahen die israelischen Historiker die Sensation. Doch dann entzifferten sie die arabische Schrift auf einer Steinplatte und fanden einen Text der Kreuzfahrer.

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Die Kreuzfahrer-Inschrift wurde in Tel Aviv, Israel, entdeckt.

Israelische Forscher haben eine fast 800 Jahre alte Kreuzfahrer-Inschrift in arabischer Sprache entziffert. Die graue Marmorplatte trage den Namen des römisch-deutschen Herrschers Friedrich II. und das Datum "1229 der Fleischwerdung unseres Herren Jesus des Messias", teilte die israelische Altertumsbehörde mit.
Der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. (1194-1250) werde in dem Text unter anderem als "König von Jerusalem" beschrieben. Der nun entzifferte Text sei die einzige Kreuzfahrer-Inschrift in arabischer Sprache, die je im Nahen Osten gefunden wurde.
Der Forscher Mosche Scharon von der Hebräischen Universität in Jerusalem entschlüsselte die Inschrift. Er sagte, man sei zunächst von einer Inschrift aus der Zeit des Osmanischen Reichs ausgegangen. Die Platte sei schon vor Jahren in der Wand eines Gebäudes im Bereich von Jaffa, einem arabischen Viertel Tel Avivs, gefunden worden. "Erst als ich mich ans Entziffern machte, habe ich begriffen, dass es sich nicht um ein muslimisches, sondern um ein christliches Datum handelt", sagte Scharon.
Der Staufer Friedrich II. hatte in den Jahren 1228 und 1229 den sechsten Kreuzzug ins Heilige Land angeführt. "Sein größter Erfolg war es, dass der ägyptische Sultan Al-Malik Al-Kamil nach Unterzeichnung einer Waffenruhe im Jahre 1229 die Herrschaft über Jerusalem den Kreuzrittern übergab", sagte Scharon. "Er war einer der größten Kaiser aller Zeiten."
Vor der Übernahme Jerusalems hatten die Kreuzfahrer Befestigungen in der Hafenstadt Jaffa verstärkt und in eine der Mauern zwei Inschriften eingelassen. Eine davon sei in lateinischer und die andere in arabischer Sprache verfasst worden, teilten die Forscher mit. Ein Fragment des lateinischen Texts sei schon Ende des 19. Jahrhunderts Friedrich II. zugeschrieben worden, hieß es in der Mitteilung der Altertumsbehörde.
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