Mittelalter-Shoppingcenter

Was geht im Mittelalter?
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Norbert von Thule
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Mittelalter-Shoppingcenter

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute im Spiegel:
Schon im Irland des Mittelalters gab es Shoppingcenter - inklusive gefälschter Markenware.

+++ Shoppen im Mittelalter: Hunde, Alkohol und gefälschte Schwerter +++

Wohin ging ein Mann von Welt im 7. Jahrhundert zum Einkaufen? Auf die Insel Dunnyneil im nordirischen Strangford Lough. Archäologen fanden hier eine beeindruckende mittelalterliche Shopping Mall, in der man so ziemlich alles bekam, was die europäischen Märkte in jenen Jahren hergaben: von Wein über Felle und Seehundhäute bis hin zu Sklaven und irischen Wolfshunden.
Die Waren kamen von so weit her wie Russland, Deutschland, Frankreich und sogar Island. Vor allem für Weinhändler war der Marktplatz hier ein attraktives Ziel, da die irischen Könige Wein sehr schätzten. Zu den oft gesehenen Kunden auf Dunnyneil gehörten demnach die Bediensteten der Dal Fiatach, der königlichen Dynastie mit Sitz in Downpatrick. "Dieses kleine Inselchen hatte eine große Bedeutung für den Reichtum des Königreiches Ulster", erklärt Ausgräber Tom McErlean.
Aber auch vor Fälschungen von Markenwaren war ein Handelsplatz wie Dunnyneil nicht sicher. So wurden hier in den späteren Jahren des Marktplatzes unter anderem auch Ulfberht-Klingen gehandelt. Ulfberht war ein berühmter fränkischer Schmied, der seine Klingen mit +VLFBERH+T signierte. Seine Waffen wurden so beliebt, dass sie massenhaft von Fälschern kopiert wurden. Rund 200 Jahre lang blühte der Handel auf der irischen Insel.
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