Die Mongolen 20.08.10 Phoenix

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Norbert von Thule
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Die Mongolen 20.08.10 Phoenix

Beitrag von Norbert von Thule »

Die Mongolen - Das Erbe des Dschingis Khan am 20.08.10 auf Phoenix um 12.30 - 14.00 Uhr

Aus einem kleinen Kerngebiet in der asiatischen Steppe begann im 13. Jahrhundert der Siegeszug der Mongolen unter ihrem legendären Herrscher Dschingis Khan. Die zweiteilige Dokumentation will dem Mythos des Nomadenvolkes auf die Spur kommen und nutzt dafür neueste Erkenntnisse der Archäologen sowie historische Quellen.
Die Nachfolger Dschingis Khans stießen bis ins christliche Abendland vor und wären mit Sicherheit bis an den Atlantik gelangt - doch sie verschwanden ebenso unvermittelt, wie sie gekommen waren. Der Mongolensturm aber hatte Europa in seinen Grundfesten erschüttert. Panische Angst vor den fremden Kriegern, "die aus der Hölle kamen", führte zur Legendenbildung. Doch wo liegen die Grenzen zwischen Dichtung und Wahrheit?

Teil 1 um 12.30 - 13.15 Uhr

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Bild (Marc Riemer): Beim jährlichen Naadam-Fest stellen die mongolischen Bogenschützen ihr Können unter Beweis. Ein lebendiges Zeugnis aus Dschingis Khans Zeiten.

Der erste Teil der Dokumentation schildert die Jugend und den Aufstieg des Nomadenjungen Temudschin, der im Jahr 1206 zum Dschingis Khan, zum "Ozeangleichen Herrscher" erhoben wird. Der Film rekonstruiert aufwändig die Gründe für die militärischen Erfolge der straff geführten Reiterarmee, veranschaulicht die Wendigkeit der Steppenpferde und zeigt die Kunst des Bogenbauens, die heute noch in der Mongolei gepflegt wird.
Doch Dschingis Khan ist nicht nur ein erfolgreicher Kriegsherr, sondern auch ein weitsichtiger Staatsmann gewesen. Er lässt ein einheitliches Recht der Steppe schriftlich fixieren und übernimmt aus China die effiziente Bürokratie.
Der Nomade Dschingis Khan gründet 1220 eine Stadt - Karakorum. Deutsche Wissenschaftler graben die Grundmauern dieser einstigen Mongolen-Hauptstadt aus, deren Ruinen in der asiatischen Steppe seit Jahrhunderten vergessen waren. Exklusiv für diesen Film entsteht eine aufwändige Rekonstruktion der Metropole, deren Einzigartigkeit manches Vorurteil zurecht rückt.

Teil 2 um 13.15 - 14.00 Uhr

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Bild (Marc Riemer): Mongolische Landschaft. Aus diesen Weiten kamen einst die gefürchteten Reiter, die Europa in Angst und Schrecken versetzten.

Der zweite Teil der Dokumentation folgt den Spuren des flandrischen Franziskanermönchs Willem von Rubruk. Er war 1253 ausgezogen, um das Reitervolk zu christianisieren und sah als einziger Europäer deren legendäre Hauptstadt Karakorum. Ein Zeitsprung in die Gegenwart zeigt, dass die Mongolen auf dem Land heutzutage ähnlich leben wie vor 800 Jahren.

Willem von Rubruk war in die Steppen Asiens aufgebrochen, um das unbekannte Reitervolk zu christianisieren. Seine Mission scheiterte, doch sein Bericht "Reise zum Großkhan der Mongolen" ist ein einmaliges historisches Zeugnis: Rubruk war der einzige Europäer, der Karakorum mit eigenen Augen sah und davon in der Heimat berichten konnte. Ihm verdanken wir nicht nur die Beschreibung der längst versunkenen Hauptstadt, er gelangte auch an den Hof des Khan und schilderte den Prunk des Palastes mit dem legendären, vier Meter hohen Silberbaum, aus dem Milch und Wein flossen.
Heute suchen deutsche Archäologen nach den Grundmauern des Palastes und den Relikten des Silberbaums. Rubruk beschrieb jedoch nicht nur den Prunk des Weltherrschers, er schilderte detailliert das alltägliche Leben der Nomaden. Bis heute haben seine Beobachtungen nichts an Aktualität verloren. Vor atemberaubender Landschaft zeigt der Film hautnah das ursprüngliche Leben der Menschen, was sich auf dem Land seit damals kaum geändert hat. Sommer wie Winter leben sie in ihren Rundzelten, den Jurten, und ernähren sich von dem, was die Natur ihnen bietet. Im frühesten Kindesalter beherrschen die Mongolen den Umgang mit ihren wendigen Pferden und lernen spielerisch den Gebrauch von Pfeil und Bogen: Fähigkeiten, die sie vor 800 Jahren unbesiegbar machten. Nach Jahrhunderte langer Unterdrückung - erst durch China, dann durch die Sowjetunion - hat die Erinnerung an den großen Dschingis Khan den Mongolen heute zu einem neuen nationalen Selbstbewusstsein verholfen.
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