Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jh. 29.12.10 3SAT

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Norbert von Thule
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Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jh. 29.12.10 3SAT

Beitrag von Norbert von Thule »

Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jahrhundert am 29.12.10 in 3SAT um 0.15 - 3.15 Uhr

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Für die TV-Reihe "Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jahrhundert" zogen Freiwillige sechs Wochen lang auf Schloss Burgk in Thüringen und nahmen als Knechte und Mägde harte Arbeit in Kauf. Damit führt die ARD das Genre Zeitreise weiter.
"Es geht dabei nicht so sehr um Burgfräulein und Ritter, sondern um das Leben des Gesindes, der Mägde und Knechte", sagt Claudia Schreiner, beim MDR zuständig für die Bereiche Kultur und Wissenschaft.
Von den einfachen Menschen und ihrem Alltag ist bislang sehr wenig überliefert. So viel ist aber sicher: Weit entfernt von jeglicher Burgfräulein-Ritter-Romantik sind die Menschen damit beschäftigt, für ihre tägliche Nahrung zu schuften. Und an erster Stelle steht nicht das arbeitende Gesinde, sondern der Burgvogt, der versorgt werden will. "Permanente Mangelernährung plagte die Mägde und Knechte damals", sagt Jörg Rogge, Hochschuldozent für Geschichte des Mittelalters an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er hat die wissenschaftliche Beratung bei dem Projekt des MDRs übernommen. "Meine Aufgabe bestand darin, nach dem Abschluß der Dreharbeiten mit dem Drehbuchautor die Rohschnittfassung zu begutachten. Szenen, in denen Gegenstände auftauchen, die nicht in die Zeit passen, wurden rausgeschnitten, und ich sollte darauf achten, dass die Sozialstruktur einigermaßen sauber dargestellt wird", so Rogge.
Ein herrischer Burgvogt ist für den Ablauf des Tages und die Sicherstellung der Versorgung seines Anwesens und seiner Untergebenen verantwortlich. Dass Maik Elliger im wahren Leben Unternehmer und zudem Chef des Thüringer Ritterbundes ist, mochte ihm bei seiner Aufgabe geholfen haben. Den strengen Ton, den er gegenüber den Mägde, Knechten und dem Küchenmeister anschlägt, spiegelt nur ein Bruchteil von den Maßnahmen, zu denen Burgherren in der Geschichte tatsächlich gegriffen haben: "Es gibt überlieferte Ordnungen mit festgelegten Strafen für Fehlverhalten. Dazu gehören kein Essen und auch Prügelstrafen. Die Strafen in der echten Welt Anfang des 15. Jahrhunderts sind drastischer ausgefallen", so Rogge.
Das Gesinde leidet nicht nur unter der Herrschaft des Burgvogts, sie quälen sich vor allem mit Lebensnotwendigen: Ziegen melken, Feuer machen, Essen kochen. "Das Gesinde stand ganz unten in der sozialen Skala. Es waren reine Befehlsempfänger. Man weiß nicht, wie sie selbst über ihre Situation reflektiert haben, aber man kann annehmen, dass es nicht in dem Maße war, wie es Menschen des 21. Jahrhunderts machen, " so Jörg Rogge.
Was es heißt, wenig Essen zu haben, mussten auch die Zeitreisenden in der TV-Reihe am eigenen Leib erfahren. Dabei purzelten die Kilos. Auf gänzliche Authentizität wurde allerdings bewusst verzichtet. "Sonst hätte man beispielsweise die Teilnehmer auf Diät setzen müssen. Das Gesinde war permanent am Rande der Mangelernährung". Aber schließlich ist "living history" ein Format, das Kompromisse möglich macht. "Es ist ein relativ wahrscheinliches Modell, ein Idealtyp des Leben in einer Burg zu dieser Zeit. Es ist gut vorstellbar, dass es so oder so ähnlich abgelaufen ist", so das Urteil des Historikers Rogge.
Für Knecht Andreas Burkart, 18-jähriger Abiturient aus Nordrhein-Westfalen, hat das 15. Jahrhundert allerdings an Faszination eingebüßt: "Im Mittelalter wollte ich schon leben, als ich noch als kleiner Junge mit Bausteinen Burgen gebaut habe. Jetzt muss ich feststellen, dass das Mittelalter einfach nur hart war."


Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jahrhundert - Die Tiere zuerst! ab 0.15 Uhr

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Im Mai 2005 machen sich sechs Menschen auf den Weg in die Vergangenheit: 600 Jahre zurück führt sie ihre Zeitreise in das späte Mittelalter. Als Knechte und Mägde wollen sie dem alten Gemäuer von Schloss Burgk in Thüringen neues Leben einhauchen und dort unter Bedingungen leben, wie sie im Jahre 1419 geherrscht haben. Auf Schloss Burgk werden sie vom Küchenmeister und vom Burgvogt, ihren neuen Vorgesetzen, empfangen. Bereits kurz nach dem Einzug wird dem neuen Gesinde klar, was in den nächsten sechs Wochen auf sie zukommt: Jede Menge Arbeit, dazu ein strenger Burgvogt, der alle kontrolliert. Zu ihren wichtigsten Aufgabe zählt es, die Tiere zu versorgen. Doch bereits bei seinem ersten Rundgang stellt der Burgvogt fest, dass die Ziegen nicht richtig gemolken wurden. Die beiden jungen Mägde Swaantje und Bianca verzweifeln fast beim erneuten Ziegenmelken. Die viele Arbeit unter ungewohnten Bedingungen droht den Zeitreisenden über den Kopf zu wachsen. Zudem findet das Vieh innerhalb der Burg bald nicht mehr genug Gras und droht zu verhungern. Also schuften die Knechte bis spät in die Nacht, um unten an der Saale neue Zäune zu bauen. Zu allem Überfluss hat der Fuchs eine Gans geholt, und auch ein neuer Gänsestall muss gebaut werden - nur mit Muskelkraft und ohne moderne Werkzeuge. Schon droht ein neues Problem: Die Lebensmittel im Vorratskeller wurden nicht ordentlich gelagert und verschimmeln.


Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jahrhundert - Den Hunger besiegen! ab 1.00 Uhr

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Die Lebensmittelvorräte gehen zur Neige. Alle Versuche, selbst frisches Brot zu backen, schlagen fehl. Auch der Fischfang im burgeigenen Teich gerät zum Fiasko. Zwischen dem Gesinde und dem Küchenmeister bricht Streit aus. Meister Michael will die Ziegen schlachten. Die Beschäftigung mit ihnen dauert zu lange, deswegen bleiben andere dringenden Arbeiten liegen. Außerdem gibt es nichts zu Essen, das Gesinde ist erschöpft, der Burgvogt unzufrieden. Doch damit nicht genug: Der Burgvogt und ein Knappe wollen ein heißes Bad nehmen. Ein Wunsch, der für weiteren Ärger sorgt, denn auch der Versuch, genügend heißes Wasser zu bereiten, schlägt fehl. Als es dem Knecht Klaus endlich gelingt, kleine Brote zu backen, gibt es Ärger mit dem Fleisch: Der Fasan, den der Burgvogt geschossen hat, ist mittlerweile voller Maden. Jetzt hat der edle Herr endgültig genug.


Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jahrhundert - Demut lernen! ab 1.45 Uhr

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Die Knappenausbildung beginnt: Zunächst mit einem Kampf Mann gegen Mann - der Burgvogt gegen den Knappen. Der junge Adelige geht forsch ans Werk, statt seinem Ausbilder mit Demut gegenüberzutreten. So kommt es zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen den beiden. Der Fortgang der Ausbildung scheint fraglich, und der angestrebte abschließende Rolandsritt rückt in weite Ferne. Das Gesinde sehnt sich derweil nach einem Bad. Durch die harte körperliche Arbeit sind alle dreckig, verschwitzt und stinken. Aber gebadet wurde im Mittelalter nur sonntags. Bevor es so weit ist, kommt Besuch: Pater Bernhard macht auf der Burg Station. Ihm gelingt es, die angespannte Situation unter den Burgbewohnern zu entkrampfen und den Streit zu schlichten. Dann endlich ist Sonntag. Der Tag des Herrn ist im Mittelalter auch für das Gesinde ein Ruhetag. Sie können in der Sonne faulenzen und vor allem ein Bad in der Saale nehmen. Am Abend feiert das Gesinde unten am Fluss mit einem großen Feuer das Johannisfest. Doch die Idylle ist nur von kurzer Dauer. In einer Depesche kündigt der Burgherr, der sich auf Reisen befindet, seine baldige Rückkehr an. Heinrich der VII. will in wenigen Tagen ein großes Fest geben. Das bedeutet wieder Stress fürs Gesinde.


2.30 Uhr Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jahrhundert - Feste feiern! ab 2.30 Uhr

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Der Burgherr hat ein Fest befohlen. Viel Zeit bleibt nicht für die Vorbereitungen. Um die viele Arbeit in den nächsten Tagen bewältigen zu können, hat der Burgvogt eine weitere Magd und ihren Sohn auf die Burg geholt. Sie sollen das Gesinde in der Küche unterstützen. Doch gleich an ihrer ersten Aufgabe scheitert Frauke: Sie soll ein Huhn schlachten. Frauke erleidet einen Nervenzusammenbruch. In den Trubel mischt sich Wehmut, denn Pater Bernhard verlässt die Burg. Allen fällt die Trennung schwer. Der Mönch hat der Gemeinschaft gut getan, hat zu jedem auf der Burg eine freundschaftliche Beziehung entwickelt und die Gruppe zusammengehalten. Ein Abschied mit Tränen. Dann naht der Festtag. Der Burgvogt ist nervös. Entsprechend hart springt er mit seinem Gesinde um. Für ihn als Verwalter ist dieses Fest die beste Gelegenheit, seinem Herrn zu zeigen, dass er das Gesinde im Griff hat.
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Norbert von Thule
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Re: Abenteuer Mittelalter - Leben im 15. Jh. 27.11.11 MDR

Beitrag von Norbert von Thule »

Wiederholung auf MDR am 27.11.11

1.15 - 2.00 Uhr Die Tiere zuerst!
2.00 - 2.45 Uhr Den Hunger besiegen!
2.45 - 3.30 Uhr Demut lernen!
3.30 - 4.15 Uhr Feste feiern!
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