Merlin Deutschlandpremiere 08.10.11 MiR

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Norbert von Thule
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Merlin Deutschlandpremiere 08.10.11 MiR

Beitrag von Norbert von Thule »

Merlin ab 08.10.11 im Musiktheater im Revier um 19.30 Uhr

Gestrandet im Nirgendwo, außerhalb der Zeit. Der Zauberer Merlin beendet die dunkle Epoche der Menschheit und drängt Instinkte und Triebe aus der Welt. Der mystische Morgen bricht an: England soll einen Herrscher bekommen. ”“ König Artus! Doch die Fee Morgan beansprucht den Thron für ihren Sohn. Was ihr mit Gewalt nicht gelingt, schafft sie mit List: Zum Verhängnis wird Merlin, was er verdrängte. Um Totes und Tote vermehrt, überkommt es die Menschheit als Schicksal... „Mehr als ein Dokument ihrer Zeit“, nennt Regisseur Roland Schwab die Oper „Merlin“. „Entstanden in einer Epoche des grassierenden Okkultismus im Jahr 1901, spiegelt sie im Tarnanzug der Legende die Gefährlichkeit von Weltbildern, die auf Verdrängung, Verschwörungstheorien und Geschichtsklitterung basieren. Angesichts der Attentate von Oslo und Utoya ein ungeheuer aktuelles Stück.“ Am 8. Oktober 2011 erlebt "Merlin" in Gelsenkirchen seine deutsche Erstaufführung!

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Foto (Sebastian Konopka): Für die Opernpremiere wird zurzeit auf Hochtouren im Musiktheater geprobt.

Ein Leben lang arbeitete Isaac AlbÁ©niz an seinem dreiteiligen Mythen-Projekt, konnte jedoch vor seinem Ableben lediglich den ersten Teil des Sagenstoffs fertig stellen, die Geschichte des Machtpolitikers und Verführers Merlin. Mit orientalischem Kolorit und düsteren Mönchsgesängen beschwört der spanische Komponist in Sommernachtsklangfantasien musikalische Bilder voll betörender Schönheit, der Herkunft der Sage folgend in englischer Sprache geschrieben. Dennoch durfte AlbÁ©niz die szenische Umsetzung seines Werkes nicht mehr erleben: Erst 1950 führte ausgerechnet ein Fußballverein „Merlin“ erstmals in Barcelona auf und es dauerte wiederum 53 Jahre, bis das Werk dank der Rekonstruktion des Dirigenten JosÁ© de Eusebio für das Teatro Real in Madrid 2003 erneut auf einer Bühne zu erleben war. „Merlin“ feiert am MiR zur Spielzeiteröffnung Deutsche Erstaufführung.
Anne Bolsmann hat geschrieben:„Schon das Prelude haut einen einfach um und macht neugierig auf dieses Stück“, verspricht Regisseur Roland Schwab, der am MiR unter anderem bereits „Aida“ und „Zar und Zimmermann“ inszeniert hat. Doch nicht nur die Wucht der Musik habe es in sich. „Merlin, diese in sich schillernde Gestalt, ist einfach ein Geschenk für jeden Regisseur“, sagt Schwab. „Und dieses Stück birgt so viele spannende Konflikte und Krisenherde. Es gibt den Kampf zwischen den Welten von König Artus und Merlin, zwischen Heidentum und Christentum ”“ und den Kampf zwischen Trieb und Ratio. Merlin wird zwischen den Polen zerrieben, ist ein Weltenlenker, der von seiner Sinnlichkeit dahingerafft wird.“
Komplizierte Beziehungsstränge und Familienfehden verdichten die Spannung der Geschichte, die ihren Ursprung im Mittelalter hat. „Unsere Inszenierung reist dabei zurück von der Gegenwart bis ins Mittelalter“, sagt Schwab knapp. Dies soll sich auch in den Kostümen von RenÁ©e Listerdal und dem Bühnenbild von Frank Fellmann widerspiegeln. „Mich hat dieses Werk schon beim ersten Hören an die Filme von David Lynch erinnert“, erklärt Fellmann, der sich von dieser mystischen, surrealen Stimmung hat inspirieren lassen. „Und doch ist das Bühnenbild so konkret, wie ich noch nie eins gemacht habe“, sagt er.
So darf man gespannt sein auf die Welt, die am Musiktheater entsteht, wenn sich der erste Nebel auf der Bühne lichtet. Immerhin: Stimmgewaltig wird es, denn hier treten neben der Neuen Philharmonie Westfalen unter Leitung von Heiko Mathias Förster auch der Chor und der Extrachor des MiR, angeleitet von Christian Jeub, in Erscheinung.
Und natürlich eine ganze Reihe Solisten. „Wir haben diese Oper ganz bewusst ausgesucht, weil sie viele große Partien enthält, die gut zu den Stimmen unserer Solisten passen“, erzählt Dramaturgin Anna Melcher.
So trifft Björn Waag als Merlin auf Lars-Oliver Rühl als seinen Gegenspieler Artus, und auch Majken Bjerno als Artus’ Halbschwester Morgane, Petra Schmidt als Sklavin Nivian und William Saetre mischen mit.
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Norbert von Thule
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Re: Merlin Deutschlandpremiere 08.10.11 MiR

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Bilder (Thilo Beu): Kreuzzug auf der Autobahn (links), König Arthur hat das Schwert aus dem Felsen gezogen, und Merlin sitzt jubelnd auf dem Heck seines Autos (rechts).
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