Eckball

Was geht außerhalb vom Mittelalter?
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Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Mir ist noch eine bahnbrechende Erkenntnis gelungen. Norbert hatte einmal bei der Rasur-Diskussion das Relief einer mittelalterlichen Dame reingestellt, die sich unten die Haare schneidet. Niemand begriff damals, was dieses Relief aussagen soll. Die Menschen dachten damals anders als heute. So war früher Rot eine kalte und Blau eine warme Farbe - genau umgekehrt als heute.

Könnte es also nicht sein, daß auch dieses Relief anders verstanden werden muß? Es muß! Denken wir einmal an die Mönche. Ihnen wurde das Haar geschoren, da das Haar nach Samson der Sitz der Kraft ist. So minderten die Mönche durch die Haarschur ihre Willenskraft, welche im Kopfe angesiedelt war, um sich nicht über den Herrn zu erheben. Überträgt man dieses Logik auf das Relief, so bedeutet die Intimrasur im Mittelalter die Beschneidung der dortig angesiedelten Kraft, gleichbedeutend also mit Keuschheit. Das Relief besagt, daß die Frau keusch gelebt hat.

Womöglich bin ich (wieder einmal) der einzige Mensch auf diesem Planeten, der die Sache richtig versteht. Es zeigt auch erneut, daß man nicht einfach moderne Gebräuche mit Altem begründen kann, weil es angeblich doch früher schon so war --- denn früher hatten die gleichen Dinge eine ganz andere Bedeutung als heute. Wie ich schon sagte, ist die moderne Intimrasur eine Erfindung der amerikanischen Industrie, um Rasierapparate und Cremes zu verkaufen, also der Popanz eines irregeleiteten Kapitalismus. In Japan -sofern man den einschlägigen Filmen trauen darf- hat diese Unsitte zum Glück noch nicht Einzug gehalten. So sind es nicht nur die Kampfkünste, sondern auch eine natürliche Ästhetik, in der uns Japan ein großartiges Vorbild abgibt.
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Heute begann die Schach-WM:

http://live.fide.com/sochi/index.php

Im Internet wurde moniert, dass der Kommentator die Kommentatorin nicht zu Wort kommen ließ. Das entspricht nicht den hiesigen Gepflogenheiten, aber in Rußland ist das wohl anders. Zwecks political correctness habe ich einen kritischen Beitrag zur mongolischen Volksmusik von gestern gelöscht. Ich möchte mich hier ganz dezidiert dafür aussprechen, das Frauen hin und wieder auch etwas sagen dürfen und mongolische Volksmusik sicherlich einen bemerkenswerten Sachverhalt darstellt.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Den heutigen Beitrag könnte man als Rede wider die Niedrigkeit apostrophieren und er paßt in die Adventszeit. Die Meister früherer Zeiten (also so vor 20 Jahren) verbaten dem Schüler edles Instrumentarium, er solle erst mit Einfachem üben. Doch dies verdirbt einem die Freude, und wenn man älter ist ,merkt man, daß einem niemand den Kauf von etwas Höherwertigem verbieten kann. Wenn ich das Geld hab, kann ich mir auch einen Boris-Becker-Tennisschläger besorgen. Es ist eine infame Lüge der Meister, erst mit fortgeschrittener Weisheit dürfe man an gutes Gerät. So war es den Anfänger-Kendoka verboten, ein echtes Eisen zu besorgen. Doch die Weisheit kommt nicht mit der Leistung oder Meisterschaft, sondern mit dem Spaß an der Sache, die durch unvollkommenes Gerät nur geschmälert wird.

Nun mag man denken, heute ginge es moderner zu. Weit gefehlt. Wenn ich einen Laden betrete, um mir eine Freude zu machen, ruft mir der Verkäufer ekstatisch entgegen "Wir haben hier ein gaaanz billiges Modell." Will mich der Schnösel beleidigen oder ist er von einem anderen Stern? Sage ich "Ich will nur das Beste und Teuerste für mich." guckt er mich an wie eine Schildkröte mit einer Wunderkerze im Hintern "Ja aber, ja aber, aber, aber, äh, wir haben doch so viele billige Sachen." Ich will deinen billigen Scheiß nicht. Ich bin mir mehr wert! Und außerdem kauft man sich höherwertige Dinge oft im Leben nur einmal - was also hat man im Laufe der Jahre wirklich gespart, wenn man weniger ausgibt? Das Geld sprudelt bald wieder, aber auf dem billigen Schrott bleibt man ewig sitzen.

Leute, Geiz ist nicht geil, sondern dumm. Wenn ihr jemandem oder euch selbst ein schönes Geschenk machen wollt, achtet auf die Qualität und nicht nur auf den Preis. Denn wenn man eine Sache ernsthaft benutzen will, muß sie auch gut sein.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Also nachdem dieses Jahr hier kein Adventskalender besteht, muß wohl ich euch so ein bißchen in die Christmas-Adventure einweisen. Bevor man Weihnachten zu Muddi fährt, geht man bekanntlich vorher noch zum Friseur. Das habe ich heute erledigt. Ich hab zum ersten Mal erlebt, daß einem die Frisöse einen Katalog hinlegt, wo man sich eine Frisur aussuchen kann. Da waren lauter Loverboy-Typen um die 25 Jahre alt und mit Dreitagebart abgebildet. Nun, Dreitagebart hab ich auch, aber ob der Rest so hinkommt, da war ich skeptisch. Ich bin etwas älter und nicht ganz so hohlwangig wie diese männlichen Unterhosenmodels für Obenrum. Überhaupt lief das Geschäftsgespräch anfangs nicht so ganz rund. Ich erklärte erst einmal, welche der Typen mir unsympatisch erschienen, da meinte die Frisöse, das wäre gerade nicht die Aufgabe. Ich solle mich auf die Haare und nicht auf die Gesichter konzentrieren. Hm, da gab es Frisuren von Robby Williams und von Prince and the Revolution. Ich wählte einen verwegenen Style (das wird Stail ausgesprochen), eine Mischung aus Kölner Jung auf dem Christopher Street Day und James Bond. Nur gut, daß ihr mich nicht sehen könnt. Ihr würdet euch sofort verlieben. Zum Schluß wurden noch meine Augenbrauen rasiert. Jetzt weiß ich, warum ich vorher immer so schlecht gesehen habe. Tja, da kann man mal gespannt sein, welches nächste Adventure auf mich wartet.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Was ich da schreibe, ist manchmal ziemlich naiv. "Nur das Beste für mich,"

Ein Testlauf (Internetrecherche, Aufsuchen von Läden) zu einer bestimmten Produktkategorie hat Folgendes ergeben:

1. Hochwertige Ware gibt es beim Händler um die Ecke oft gar nicht, seine Vielfalt ist meist sehr eingeschränkt. Immerhin habe ich beim Händler Vorort die Chance, Waren unmittelbar zu vergleichen, was bei online-Käufen schwieriger ist. Erst durch den Vergleich von Waren ist eine Aussage möglich, was besser oder weniger gut ist.

2. Die Wertungen über ein Produkt im Internet könnt Ihr glatt vergessen. Da geben Kunden ihre Meinung bekannt, die in der Regel keine Ahnung vom Produkt haben (und im Kaufrausch auch über minderwertige Ware jubeln), die überhaupt nicht mehrere Produkte verglichen haben (sondern das nächstbeste im Internet kauften), sich selbst nur an Internetwertungen anderer orientierten oder mutmaßlich von Herstellern angestiftet wurden, ein bestimmtes Produkt hochzujubeln.

In diesem Zusammenhang kommt es mir mittlerweile auch vernünftig vor, Google kritisch zu betrachten. In der Tat wird man immer wieder auf dieselben Händler geführt, ohne dass deutlich auf Alternativen hingewiesen wird.

3. Der Internet-Kauf führt dazu, dass der Laden Vorort Bankrott geht. Der Kunde hat durch den virtuellen Kauf kaum mehr die Möglichkeit, wirklich Waren in die Hand zu nehmen und zu testen. Das Bewußtsein für Qualität geht verloren. Insbesondere entsteht eine Monopolstellung der online-Versandhäuser, was zu Abbau von Arbeitsplätzen, weniger Ansporn für die Firmen wegen fehlender Konkurrenz mit unpersönlichem Service und früher oder später Preisdiktat (Monopolstellung) führt.


Lange Rede, kurzer Sinn: es ist gar nicht so einfach, hochwertige Ware zu bekommen.

Vielen Deutschen wird das egal sein, weil sie schlichtweg zu dumm sind, Qualitätsunterschiede zu bemerken. Und weil sie mit Slogans wie "Geiz ist geil" dazu erzogen wurden, jeden Scheiß für prima zu halten. Mit billiger, aber nicht so guter Ware verdienen die Firmen immer noch genug, stehen aber in keiner Pflicht mehr, sich anzustrengen.

Mein persönliches "Stiftung Warentest" bei jetzt 2 Produktklassen führt zu einem negativen Urteil. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Pfarrer braucht in seiner Weihnachtspredigt nicht gegen den Konsum wettern. Denn heutzutage ist es fast schon ein Leidensweg, einen hochwertigen und damit genußvollen Konsum zu verwirklichen. Der Massenhandel nimmt gegenüber dem Kunden eine überforderte, ja oft zynische Haltung ein, der Respekt vor Menschen geht flöten. Durch die Produktion und den Verkauf von Ramsch leisten Angestellte unnütze Arbeit, der Kunde wird hinter's Licht geführt, und Menschen mit großen Fähigkeiten finden keine Arbeit, wegen dem Monopolisierungsprozess und weil kein Bedarf an wirklichem Können mehr besteht.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Thema Eyneburg - den Veytalern konnte gar nichts besseres passieren, als dieses Ding nicht mehr an der Backe zu haben. Frei durch's Land ziehen zu können war der Popularität der Veytaler recht zuträglich. Alternatives Szenario: die Wochenenden für lau schuften müssen, und dann mit diesem Objekt doch immer mehr in Schulden rutschen. "Touristenattraktion" --- der Witz des Jahrhunderts; mittlerweile hat jedes kleine Dorf sein historisches Disney-Land inklusive Heimatmuseum und Zapfhahn. Eine mobile Truppe wie die Veytaler kann sich hierzu einladen lassen - mit überschaubaren Kosten - und ist nicht an einen abgelegenen Felsen gekettet.

Sogar Nicolas Cage hat sein Schloß Neidstein wieder verkauft. Mit 'nem Gameboy und einer entprechenden 3D-Surround-Protection-Brille kann man sich viel größere Burgen als in Echt angucken, und es hoppsen sogar noch Hobbits und Orks drin rum. :mrgreen: Welchen Grund sollte ein moderner Bürger haben, etwas besitzen zu wollen, das weder seiner Herkunft noch seinen Interessen entspricht. Der Ritter war der Feind der Bürger, deshalb haben die Bürger den Ritter und eine Vielzahl seiner Burgen aus der realen Geschichte ausradiert.
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Da gibt es ein interessantes Buch, das ich gerade selbst lese.

Stephen Greenblatt: Die Wende - Wie die Renaissance begann. Kostet 15 €.


Das Buch ist für Mittelalter-Fans vielleicht insofern interessant, weil es den Abstieg von der kulturell vielfältigen und augeschlossenen Antike hin zu einem christlichen Überwachungs"staat" dokumentiert. Wer den Film "Der Name der Rose kennt", entdeckt in dem Buch historische Vorbilder. Ich bin derzeit erst auf Seite 110 und vermute, der Rest des Buches beschäftigt sich mit der Frage, wie Europa in der Renaissance wieder zu einem offeneren Kulturraum wurde.
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Hier mal ein Ausschnitt aus dem Buch "Die Wende - Wie die Renaissance begann":

"...bis sie eines Tages erwachten und erkannten, dass die Loslösung [von der sogenannten heidnischen Kultur] vollzogen war. Sie waren Ritter der Versagung, glorreich wie nur in einem Volksroman, strahlende Figuren, die das größte Symbol ihres Status -ihren intimen Zugang zu elitärer Bildung- der Religion, die sie liebten, opferten. ... Erst im sechsten Jahrhundert gelang es Christen, diejenigen als Helden zu feiern, die gänzlich mit der Bildung gebrochen hatten." Zitat Ende.

Der Weg des Ritters war also genau umgekehrt wie der eines römischen Hauptmannes. Der römische Hauptmann strebte durch Reichtum, Bäder, Gärten, einer Villa irgendwann einmal einer höheren Kultur zu, sei es zunächst in Mosaiken, Statuen, Wandbildern, um als höchste Form der Kultur irgendwann Schriftrollen zu lesen mit den Werken der geistig aufgeschlossenen Denkern der Antike.

Der christliche Ritter hingegen war Produkt einer Verblödungskampagne. Am Ende hockte er in einer gruseligen Burg aus grauen Steinen, kannte als einziges Kunstwerk nur das Kruzifix. Ihm verblieb bei so wenig Schönheit nur -wie in spartanischen Militärgesellschaften üblich-, sich ständgig herumzuprügeln (der Fehde-Unsinn dauerte bis weit ins 14. Jahrhundert) oder sich sinnlos zu besaufen. Der Ritter war ein armes Würstchen im Geiste.

Man könnte diese Dinge glatt vergessen, wenn sie in gewisser Weise nicht doch wieder aktuell wären. Der Deutsche hatte sich irgendwann aus seiner Blödheit herausgearbeitet; so etwa im Jahre 1968 kam er wie ein Maulwurf wieder ans Licht, nachdem er nach Ritterart die Welt jahrhundertelang mit Krieg und kitschigen Eichenkommoden überzogen hatte. Erst nach 1300 Jahren gab es wieder geistige Freiheit und Toleranz in Deutschland.

Und da sind wir bei dem heiklen Thema Moslems in Deutschland. Diese Leute sind konservativ. Sie begreifen nicht, wie viel wir Deutschen darum kämpfen mußten, um so etwas wie eine freie Gesellschaft zu erreichen. Und immer noch ist diese Freiheit bedroht von Möchtegern-Diktatoren, die den Menschen vorschreiben wollen, was sie essen dürfen (Veggie-Day) und tausend andere Beispiele, in dem die alte Unterdrückung in scheinbar modernem Mäntelchen heute immer noch gewaltig ihr Unwesen treibt. Der Spuk ist mitten in unserer Gesellschaft geblieben und bedroht unsere Gesellschaft fortwährend. Natürlich verbrüdern sich die deutschen Möchtegern-Diktatoren gerne mit konservativen Immigranten, um getarnt durch "Toleranz" diese konservativen Menschen, die noch dem Gehorsam an sinnlose Regeln frönen,in Stellung gegen ihre eigenen deutschen Mitbürger zu bringen. Es sind nicht die Terroristen und die Bomben, es ist jedes einzelne Kopftuch auf einer muslimischen Frau, jeder Schritt, den sie hinter ihrem Mann geht (Frauendiskriminierung), der ein Angriff gegen die von den Deutschen so hart erkämpfte Freiheit darstellt. Die größte Bedrohung sind nicht die Immigranten, sondern jene "Gutmenschen"-Deutsche, die ihre eigenen Mitbürger belehren und unterdrücken wollen und zu diesem Zwecke Immigranten nur benutzen.
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

EIne Kolumbianerin wurde Miss Universum.

Die deutsche Kandidatin schied bereits in der ersten Runde aus. Logisch. Kurzhaarschnitt (würg, schon Paulus sagte, Frauen sollen lange Haare tragen), und dann dieses unverbindliche Lächeln eines blonden Ursula-von-der-Leyen/Helene-Fischer-Verschnitts. Auch die Knie waren zu differenziert. Feminismus schön und gut, aber wenn wir dadurch im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen geraten, sollte man bestimmte Positionen überdenken.
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Bekanntlich habe ich mit Veytal einen Rentenvertrag abgeschlossen. Wenn ich alt sein werde, bekomm ich freie Kost und Logis, eine tägliche Ration Kirschbier und alle zwei Wochen eine nackte Frau von den Veytalern. Wo ich schließlich einquartiert werde, ist noch offen - es kann jeden von euch treffen. Als Gegenleistung bzw. als Einzahlung in diesen Vertrag muß ich jedes Jahr ein Gedicht hier veröffentlichen. Eine lästige und zudem schwierige Pflicht, der ich mich für 2015 möglichst frühzeitig zu entledigen suche. Es ist zu hoffen, daß das Veytaler Kommissionskuratorium für Kunst und Kultur mein Meisterwerk wie in den vergangenen Jahren gerade noch so durchgehen läßt.



Ein Wintergedicht



Schnee und Eis liegt auf der Straße
Opa, Opa
fliegt auf die Nase.

:oops:
:oops:
:oops:
Die Smileys habe ich reingesetzt, damit das Gedicht nicht an die Unterkante der Textmaske stößt. Das sieht nämlich nicht gut aus.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Erinnerungs-Notiz an mich selbst: He, das geht dich gar nix an, man liest nicht fremder Leute Texte :x
-möglicher Schwerthersteller gefunden.
-wo aber krieg ich eine Krone her???
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Das Bild in "Anderswo" vom 19.2.15 mit der Legio XXI ist voll krass. Noch krasser wäre es allerdings, wenn die Amazonen Strapons umgeschnallt hätten.

Das Mittelalter-Forum bildet. Jetzt habt ihr wieder ein neues Fremdwort gelernt. :arrow: :idea:
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Bei entsprechendem Interesse kann ich einen online-Kurs "Erste Schritte auf dem Weg zum Ritter" anbieten. Anhand von Texten und selbstgemalten Zeichnungen zeige ich euch, wie ihr selbst zum Ritter werdet. BildBildBildBildBild

Die Animation hab ich daher: http://www.animaatjes.de/bilder/rittern/
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Der Prinz ist mittlerweile Kanzler, weil er so viele Veranstaltungen cancelt.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Ihr habt gesehen, daß nicht Lanze, sondern mein Wort einen Hochrangigen umwarf, sein Altitalienisch stob hingegen in die Leere wie ein verschrecktes Pony. Was hat der von seinem Weib Schelte bekommen "Kämpf gegen die Klitschkos und überlebe, doch niemals gegen süddeutschen Wohlklang, denn der kennt die Gnade nicht."

Mein Siegerlied enthielt Kunde vom noblen Monastrell. Eine Finte, billiges Falschwissen aus Büchern gar? Ja und nein. Nicht nur vom Hörensagen, sondern selbst hat der Gaumen ihn geschmecket, mehrere Flaschen schon. Also kein Falschwissen. Doch mit der Finte ist es nicht ganz sicher. Denn der Monastrell zieht einem den Mund zusammen. Kann man so etwas nobel nennen? Selten wird er rein getrunken, sondern oft mit anderen Weinen verschnitten, insbesondere dem päpstlichen. Der Hochrangige kannte diesen Einwand nicht, so ward er geschlagen. In einem Großladen mit billighen Lebensmitteln fand ich den erstgenossenen Monastrell passabel. Deshalb erwarb ich eine Kiste aus teurerem Bestand. Man warnte mich, er dürfe keineswegs marmeladig schmecken. Dieser Warnung eingedenk schwärze ich die Zunge nun mit einem Rebensaft, der eines richtigen Mannes würdig ist. Schweralkoholisch schäumen dunkelblutartige Blasen ins Glas. Man steigt einen schroffen Felspfad hinauf, der einen nicht mehr verläßt, während ein köstliches Aroma den mutigen Aufstieg belohnt. So schmeckt der Monastrell.
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Norbert von Thule
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Re: Eckball

Beitrag von Norbert von Thule »

Dein "Siegerlied", das mit den Worten beginnt: "So kann man es natürlich auch sehen: Weil der Montrose dieses nicht zustandebringt, macht er es anderen miesmadig", hatte ich als innere Einsicht angesehen, die keiner weiteren Unterweisung bedarf.

Deine Frage dort: "warum muss ICH das hier schreiben" kann ich dir beantworten: du MUSST nicht!
Epiktet hat geschrieben:
Δεν είναι τα λόγια είναι εκεί, αυτό που λείπει? τα βιβλία είναι γεμάτα από αυτό. Αυτό που λείπει, οι άνθρωποι που το χρησιμοποιούν είναι.
Ich aber, der einen teuren Wein am Preis erkennen kann, sage dir, deinem spanischen Trosttrunk mangelt es an altitalienischer Veritas.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Die kleine Geschichte von Gaius Iulius Phaedrus, die du auf Latein zitiertest, handelt vom Fuchs, der nicht an die Trauben gelangt. Leider fehlt mir etwas die Zeit, dir ähnliche Rästelaufgaben zu stellen. Ansonsten wäre es ein schönes Wechselspiel. Immerhin konnte ich die Geschichte übersetzen, was nicht bedeutet, daß sie mir gefällt.

Da du mir gnädigerweise auch den nächsten Autor nanntest - Epiktet -, half mir neben einem online-Wörterbuch auch eine Zitatensammlung den Text entschlüsseln. Die Zitatensammlung übersetzt das so "Nicht die Sprüche sind es, woran es fehlt; die Bücher sind voll davon. Was fehlt, sind die Menschen, die sie anwenden." Womöglich ist das Zitat im hiesigen Kontext nicht ganz passend. Epiktet meinte mit Anwendung weniger die Arbeit der Hände, sondern die Umsetzung moralischer Vorstellungen.

Irgendwie ging es doch ursprünglich um diese Leute, die ein Mittelalterdorf bauen wollen. Ich frag mich, warum die das dürfen sollen? Die könnten es doch einfach bleiben lassen. Dadurch, daß man irgendwelche Holzbalken mit Matschmauern verbindet, ist noch keine einzige Frage des Universums beantwortet.

Spanischer Trosttrunk und spanisches Klangholz und ein bißchen Don Quijote. Dieser Gedanke bereitet mir Vergnügen.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Sorry, wenn ich hier was nachtrage, aber sonst ist der Gedanke, den ich heute morgen hatte, weg. Also:

Schwertkampf und Musik haben beide wie Fließbandarbeit etwas repetitives, wobei bei den ersten beiden Tätigkeiten jedoch die persönliche Befähigung permanent steigt, während bei der Fließbandarbeit schnell der Punkt erreicht ist, ab dem Wiederholung zu keiner höheren Befähigung führt.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Derzeit passiert nichts, über das zu berichten lohnt. Die Miss World 2015 kommt wieder nicht aus Deutschland. Ich frag mich, wie das sein kann. Trotz ökologischer Landwirtschaft. Justin Bieber wird per Interpol gesucht. Die Technik-Messe "Industrie 4" in Hannover gibt für die Mittelalterszene nicht besonders viel her. Befragt man google nach "elektrischer Ritter", so scheint seine Mechanisierung beim Schneiden von Wurst, Brot und Käse steckengeblieben zu sein.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Die Ritter waren anscheinend wieder fleißig. Aber auch ich war nicht untätig und kann heute sogar drei features anbieten.

1. Der Ritter der Moderne ******Gratis zum Reinschnuppern in meinen Anfängerkurs Erste Schritte zum Ritter*******
Um ein Gefühl für Adel zu entwickeln, genügt es oft schon, mit dem Morgenmantel durch die Wohnung zu laufen. Es ist ein herrliches Körpergefühl, wenn die Unternaht des Morgenmantels um die Waden streicht. So muß sich ein Feldherr fühlen. Dieses Erlebnis läßt sich noch unvergeßlicher gestalten, wenn man huldvoll vom Balkon aus Passanten auf der Straße zuwinkt.

2. Geschäftsmodell
DIe meisten Menschen fragen sich, wie sie schnell reichen werden können. Der Soziologe Dr. Montrose von der Akademie der schönen Weisheit hat einen Weg gefunden, der schon in anderen Bereichen zum Erfolg führte. Eßbare Kleinstatuen wie Männer in roten Morgenmänteln und Tiere mit langen Ohren sind ein Verkaufsschlager. Der eßbare Ritter ein noch ungehobener Schatz. Aus Zartbitterschokolade oder Marzipan. Der Marzipanritter könnte schon bald - mit ihrem Engagement - die Mittelaltermärkte revolutionieren und Ihren Geldbeutel füllen. Die Herstellung ist einfach. Marzipan hat bereits die Farbe eines Templers. Nur noch ein himbeeriges Zuckerkreuz hinten und vorne drauf und fertig ist ein schmackhafter Kreuzritter.

3. Parzival
Noch immer gibt es keinen Action-Film zu Parsival. Allenfalls in Singspielen in einem Kindergarten nahe Bayreuth erwacht dieser dramatische Erzählstoff für wenige Stunden zum Leben. Die Filmindustrie speist das Publikum mit billigen Handlungssträngen ab. Die wirklich großen Stücke spart sie sich für kommende Generationen auf. Warum dem Volke Kaviar servieren, wenn es schon mit ein paar vergammelten Sardellen zufrieden ist?
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Norbert von Thule
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Re: Eckball

Beitrag von Norbert von Thule »

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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

So in etwa. 3) ist kein echter Parzival-Film. Ihr könnt sicher sein, dass Norbert alle Dateien des Uiversums durchforscht hat, um mich zu widerlegen. Und er ist gescheitert. Ein vernünftiger Parzival-Film muß erst noch gedreht werden. 1) Jedi-Bademantel tststs. Wer es bubenhaft mag, kann selbiges gerne tragen. Richtig stylish wäre das rote Samt-Mäntelchen mit Drachenaufdruck, das ich in einer Kriminalkomödie gesehen hab. Derzeit trage ich schwarzes Frottee. Aber das ist eine Insider-Info nur für den engeren Kreis meiner Groupies. Erstaunt haben mich die Ritterförmchen (2.). Wenn das kein Fake ist, sondern echt, möchte ich dem linken Erdbeerritter den Kopf abbeißen. Wann gibt es die Veytaler endlich als Plüschtiere?
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Norbert von Thule
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Re: Eckball

Beitrag von Norbert von Thule »

Seit 2008, guckst du in der Galerie:

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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

In seiner neuesten Kampfsport-Bilder-Doku zeigt der Prinz einen perfekten Kungfu-Tritt. Leider sind seine Beine zu kurz, so daß er nicht trifft. :D
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Norbert von Thule
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Re: Eckball

Beitrag von Norbert von Thule »

Jot, dat de dobei bes. Ich han allt emme jemanden gesucht, d'r mir sät, wie ich et maache soll.
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