Eckball

Was geht außerhalb vom Mittelalter?
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Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Ritter riechen gut. Logona Bio Ginkgo & Coffein ist zwar etwas teurer, gibt Sir Lancelot aber einen verwegenen Duft. Die stark rauchige Note erinnert mich an abgefackelte Bauerndörfer und Hääääxen. Durchaus empfehlenswert.

"Ups" ist falsch. Das Ende der ersten Form muß "die ewigen drei Punkte" lauten. Wenn der Brief daneben ging und ihr macht Ups, dann seid ihr tot.

Langschwert ist wahrscheinlich eine gute Anfängerwaffe. Die Länge und Schwere der Klinge zwingt euch dazu, gerade Schnitte auszuführen. Bei kürzeren Klingen muß man hierfür mehr eigene Willenskraft einbringen.
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Wow. Vielleicht lesen so viele meine Kolumne, weil der Prinz kaum noch im Forum liefert. Hat er einen burn-out? Mittelalter-Krise uahahaha, was für ein schönes Wortspiel. Ich denke, die Ritter könnten viel von den Cowboys lernen. Cowboys kommen schon mit einem burn-out auf die Welt. Hängen total schlaff in ihrem Sattel. Mit easy peacy hält man einfach länger durch.

Das Gegenstück zu "Den Brief geben" ohne Messer ist übrigens "Dem großen Pferd was geben." Ich kenne mich mit Pferden nicht aus und weiß deshalb nicht, ob man denen Zucker, Salz oder Smarties gibt. Jedenfalls hält man die Hand flach hin und schiebt sie nach vorne. Wenn nun das Pferd riesengroß ist, kommt die Handkante auf der Höhe des Halses zu stehen .... leuchtet also ein, was das mit dem Brief und dem Pferd auf sich hat. Entscheidend ist: eine gerade Vorwärtsbewegung, keinen Halbkreis zeichnen! Warum das so sein muß, könnt ihr selbst mal überlegen. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Hat mir mal ein Profi erklärt. Natürlich sind die Bezeichnungen Brief und Pferd von mir. Aber die Chinesen und vor allem die Thailänder benennen Bewegungen auch poetisch. Zum Beispiel in einer frühen Sequenz in Ong Bak.
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Norbert von Thule
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Re: Eckball

Beitrag von Norbert von Thule »

Jetzt mach mal halblang, Montrose, während der letzten Woche hast du 2 und ich 12 Beiträge gepostet, darunter Kindergarten, Gourmetmesse, Tanztraining und Ritterturnier - mit Bildern.

(Und jetzt komm mir nicht mit deiner Packing-Rate, meine Goaling-Rate ist entscheidend!)
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Das stimmt mich nachdenklich. :| Goal ist das Ziel. Das, was am Ende steht. Was aber steht am Ende, wenn ein Ritter im Kindergarten war, gegessen und getanzt hat, auf Turnieren kämpfte und Fotos schoß? Ich nehme an, ein Ritter ist nach solch einem anstrengenden Tag verschwitzt und steigt abschließend in die Badewanne. Wenn ich über Badezusätze berichte, dann bin ich auch noch am Ziel, also quasi beim goal oder goaling dabei. Ich habe mittlerweile Dresdner Essenz Japanische Kirschblüte limited edition für euch getestet. Bereits die Verpackung versetzte mich in Erstaunen. Der Fujijama mit einer Art Weg oder Seilbahn. Dann bemerkte ich, daß sich ein Schamhaar auf die Verpackung verirrt hatte. In Wirklichkeit ist der Fujijama in vollkommen weißer Pracht zu sehen. Die davorstehenden Kirschblüten müssen photoreingeshoppt sein. Denn Kenner von Akira Kurosawas Werken wissen, daß um den Fuji herum versteppte Ödnis herrscht. Sieht man einmal von dem Wäldchen ab, wo sich Japaner umzubringen pflegen. Das feine Badepulver verwandelt das Wannenwasser in herrliches Pink. Nach dem Bad verspürte ich den unbändigen Wunsch, mir ein Röckchen anzuziehen und meine Zehennägel mit Nutella zu lackieren. Der Geruch erinnert im Nachgang (also wenn man drei Tage später an der leeren Packung schnuppert) entfernt an Waldmeisterbrause. Während des Badens konnte ich für dieses Dufterlebnis keinen geeigneten Begriff finden. Der Effekt ist bewußtseinserweiternd. Ich vermag mir mittlerweile vorstellen, wie es sich im Körper von Daniela Katzenberger anfühlt.
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Viel Spaß hier.

Sorry, ab und zu Bildungsfernsehen hier. Ist mir wichtig. Vielleicht versüßt euch der Umstand den Film, daß er spannend ist und das Götz George die Hauptrolle spielt. :) https://www.youtube.com/watch?v=sEbt9KslYiQ
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

BREXIT. England geht aus der Europäischen Union raus.
Schlimme Sache für mich, denn das Aktienpaket ist am Arsch.

Aber mal Hand auf's Herz: Demokratie bedeutet doch, daß Menschen frei wählen dürfen, was sie wollen.
In den letzten Jahren erlebe ich Politik als Benjamin-Blümchen-Diktatur. Die Politiker wissen eh alles besser, entscheiden an den Menschen vorbei, haben mehr oder weniger klare oder seichte Pläne, wie das zu laufen hat. Und das tun sie zu "unserem Besten". Da liegt ein Missverständnis von Politik vor. Politiker sind nicht die Oberschullehrer des Volkes, sondern sie sind nur Angestellte des Volkes. Der Chef des Ladens ist das Volk und nicht der Politiker. Und wenn der Chef sagt: das will ich und das will ich nicht, dann hat der Angestellte, nämlich der Politiker das auch auszuführen.

Es ist eine mehrtausendjährige Tradition, dass der europäische Politiker, wenn er etwas durchsetzen will, die Menschen überzeugen muß. Sei es der Grieche Demosthenes oder der Römer Cicero. Wie kunstvoll und wortreich haben sich die damaligen Politiker um die Gunst des Volkes bemüht. Und heute, im 21. Jahrhundert? Idiotische Slogans der Art "Wir schaffen das." bunte Wahlplakate und Werbespots mit irgendeiner Kitschszene. Oder die Politiker erfinden wie gegenüber unartigen Kindern irgendwelche sinnlosen Drohungen, daß andernfalls etwas ganz Schlimmes passieren wird. Ja was denn? Wird Großbritannien jetzt in der Nordsee versinken und alle ertrinken? Das Leben wird weitergehen. Halten Parteien und Politiker, aber auch etliche Journalisten die Menschen für geistig behindert???

Kulturell und politisch ist der BREXIT das beste, was Europa passieren konnte. Denn die Europäer zeigen damit, dass sie die demokratische Freiheit, wie sie uns seit den Griechen aber auch im germanischen Thing (Versammlung der Freien) überliefert wurde, nicht vergessen haben. In der Entscheidung der Briten fühle ich mich mit den Briten verbunden und sage: Ja, wir vertreten die gleichen europäischen Werte.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Ich schloß einmal eine Tür, dabei wurde eine rote Spinne eingeklemmt. Da das Tier schwer verletzt war, habe ich es getötet. Eine damalige Bekannte, die daneben stand, schaute mich verwundert an und sagte "Was ist los mit dir? Du bist so anders." Ich war traurig. Wie hätte sie das verstehen sollen. So eine Begebenheit ist mir in letzter Zeit wieder passiert. Da geschehen unschöne Dinge, Kleinigkeiten oder Gewichtigeres, und man hat das Gefühl, man lebt unter Robotern. Sorry, das betrifft niemanden von Euch. Aber es muß einfach einmal heraus, daß auch Arschlöcher auf diesem Planeten rumlaufen. "Was hab ich damit zu tun? Lächel doch einfach, ist doch nicht so schlimm." Ja, wenn man Scheiße im Hirn hat, ist natürlich nichts schlimm. Wenn dich der Degen durchbohrt, schaut dich das gegnerische Augenpaar nicht an und der gegnerische Mund pfeift dir zum Spotte.

Gönnt dem Montrose ein paar Tränen (Tears for Fears 1982) https://www.youtube.com/watch?v=SFsHSHE-iJQ

And I find it kind of funny
I find it kind of sad
The dreams in which I'm dying
Are the best I've ever had.


Was für Zeiten, als es so starke Texte gab. John Lee Hooker hatte recht: Musik heilt. Und sie ist ein großes Geheimnis. Die Arschgeigen dieser Welt werden sie niemals verstehen, mögen ihre Konzerttickets noch so teuer sein. Und am Ende hören sie nicht die Posaunen der Engel, sondern das feuchte Gefurze des Teufels preßt sich in ihre Ohren und an ihren Kopfkugeln reibt sich derselbige seine Arschrinne sauber.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Dieser blogg begann mit Fußball. Nach fast 200 Beiträgen wird es Zeit, dem geduldigen Fußballfan ein paar Zeilen zu gönnen.

Europameisterschaft 2016. Sowohl im Spiel gegen Italien als auch jetzt gegen Frankreich gab es ein Handelfmeter gegen Deutschland. Löw und andere sahen Deutschland im Frankreichspiel im Vorteil. Da habe es halt zwei kleine Fehler gegeben, aber eigentlich hätte Deutschland ... Der Trainer Löw erinnert mich an Merkel: es ist dieselbe Sprechweise. Ein gelassen-beschwichtigendes Rumschlenkern mit Worten, ein grundloser Optimismus, bei dem das entscheidende Zwar ganz klein und das praktisch völlig unerhebliche Aber in den Himmel geschrieben wird. Als ob das Ergebnis letztendlich belanglos wäre. Diese Form des Sprechens findet sich heute überall, in Wirtschaftsberichten, in Behördenschreiben, diese Sandwichmethode des Scheiterns, in welcher das Knöchelchen, an dem man ersticken wird, ganz tief im Käse des Cheeseburgers versteckt ist. Die vielen Verletzten bei den Deutschen? Gerade deshalb hätte man was anderes versuchen sollen als dieses Beamtenfußball - ideenlos und vorhersehbar. Ich glaube, Löw hatte schon vor dem Spiel aufgegeben. Welche Rede hatte Löw wohl in der Mannschaftskabine gehalten, wenn so gar keiner seiner Spieler über sich hinauswuchs.

Yogi Löw sollte genauso wie Merkel in Rente gehen. Beide hatten ihre Zeit. Und diese Zeit ist vergangen. Wir brauchen Menschen, bei denen Sprache wieder Wirklichkeit oder zumindest Visionen abbildet anstatt in beliebiger Weise einzulullen. Die Deutschen haben nicht zufällig verloren, sie haben völlig zu recht verloren!

Nein, die deutsche Mannschaft hat nicht das Spiel dominiert. Klar, die Deutschen hatten häufiger Ballkontakt und häufiger den Ball im Feld der Franzosen. Aber so, wie ich die Franzosen spielen sah, wußten sie ganz genau, daß die Deutschen die angeblichen Vorteile niemals verwerten können. Indem die Franzosen die Deutschen kommen ließen und hinten dicht machten, konnten sie die 90 Minuten ganz entspannt genießen. Einfach abwarten, bis die Deutschen über ihre eigenen Beine stolpern. Ein köstlicher Abend. Ich jedenfalls habe mich über diese Deutschen prächtig amüsiert.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Es wird wieder einmal Zeit für einen Statistik-Nachhilfekurs.

Der Spiegel zeigt Karten, in denen die Laufwege von Deutschland und Frankreich zu sehen sind. http://www.spiegel.de/fotostrecke/warum ... 152-3.html

Soweit, so gut. Aber die Interpretation bzw. Deutung der Karten ist falsch. Wenn viele Laufstrecken vor dem gegnerischen Tor erfolgten, aber kein Tor fiel, dann bedeutet dies nicht: "Die Deutschen haben dominiert." Sondern es bedeutet: die sind auf eine Mauer gelaufen und wußten nicht weiter. Die Karte von Frankreich unterstreicht meine Behauptung: die Laufwege der Franzosen verteilen sich, es gab also nirgends einen hot-spot, wo die Franzosen wirklich in Schwierigkeiten waren. Gerade an dem Ort, wo die Deutschen besonders viel liefen, sind die Franzosen wenig gelaufen. Die Deutschen haben also nicht dominiert, sondern sie konnten mit einfachsten Mitteln abgewehrt werden.

Fairerweise muß ich sagen, daß auch der Spiegel auf die Idee kommt, daß die Deutschen ziemlich planlos durch die Gegend eierten.

http://www.spiegel.de/fotostrecke/warum ... 52-14.html

Allerdings nur, um dann auf der nächsten Seite wieder die alberne Behauptung aufzustellen, Yogi Löw habe fast alles richtig gemacht. Wieso hat die Mannschaft dann verloren?

Übrigens gilt obiges auch für Schwertkampf: ihr sollt mit wenigen Hieben oder Stichen viel erreichen. Wenn ihr stattdessen wie wildgewordene Hühner um euch fuchtelt, sieht das zwar spektakulär aus ... ermüdet aber und stellt den Gegner vor 0 Probleme. Klasse statt Masse!
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Unglaublich. Der Spiegel schreibt einen Artikel "Joachim Löw - Der deutsche Nebenkanzler". Dabei hatte ich diesen Zusammenhang zwischen Löw und Kanzleramt als erstes hergestellt. Die Journalisten gucken erst mal hier beim Montrose rein und schreiben dann ab. Das ist der Hammer. Das Sprachrohr der Welt getarnt in einer Meute herumfahrender Ritter. Das Orakel von Veytal.

Gestern hab ich im Schach mal wieder gewonnen. Und zwar richtig schön, als Schwarzer mit damenindischer Eröffnung. https://de.wikipedia.org/wiki/Damenindi ... rteidigung Wenn es gut läuft, kann man den weißen Vorstoß e4 verhindern, dann kann Weiß kaum mehr angreifen. Und dann kommt der schwarze Konter. Es ist wie beim Kampfsport: wenn der Gewinn zielstrebig mit einem klaren Plan erfolgt, dann ist das .... ein bißchen Weisheit. Wie wenn sich in Chaosfluten ein güldener Pfad entbreitet. :D

Mit dem bekannteren Königsindisch habe ich, obwohl diese Eröffnung als sehr gut gilt, mit Schwarz öfters keine so guten Erfahrungen gemacht. Beim Königsinder https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6ni ... rteidigung sollte man als Schwarzer irgendwann zu Bauer auf f5 gelangen, um am Königsflügel anzugreifen. Wenn man diesen Vorstoß zu langsam oder gar nicht macht, bricht Weiß am Damenflügel durch. Zum Beispiel geht der Läufer c1 raus, Turm auf c1 und es ergeben sich etliche Angriffsideen. Man glaubt es kaum: auch wenn Schwarz einen Angriff auf den König startet, bricht Weiß oft so schnell am Damenflügel durch, daß man es einfach nicht rechtzeitig bis zum gegnerischen König schafft und der Weiße einen auf der 7. Reihe platt macht. Ich hatte mit Königsindisch oft Schwierigkeiten, den richtigen Zeitpunkt für f5 zu erwischen und landete dann in passiven Stellungen. Nebenbei ist die weiße Spielweise im Königsinder auch ein gutes Beispiel dafür, daß man sich nicht unbedingt auf den König stürzen muß, um erfolgreich zu sein. Andere Angriffswege sind genauso gefährlich.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Manchmal, wenn die Dinge etwas verrückt laufen, dann denke ich mir, daß ich in einen Kampf geworfen bin. So, wie wenn einer an die Front geworfen wurde und er kann da ja nichts dafür. Und so, wie wenn das ganze einen höheren Sinn hat. Wie wenn die etruskischen Gladiatoren kämpften oder federbekränzte Azteken ihre Gefangenen opferten, weil irgendeine Gottheit oder das Universum das so wollte.Da steckst du einfach mitten drin, du machst weiter und versuchst irgendeine Mauer zu erstürmen. Solche Gedanken lassen mich besser schlafen, weil ich nicht nach einem Sinn suchen muß, der schon irgendwo festgelegt sein wird.

Dieses Im-Kampf-Sein übt man im Sport. Der sportliche Wettkampf gewöhnt einen daran, Spannungen auszuhalten. Man kann dazu Fechten, Fußball oder auch mein Hobby, Schach nehmen. Der Schachspieler weiß während des Spieles nicht sicher, ob er gewinnt oder verliert. Ja oft ist nicht einmal sicher, ob er besser oder schlechter steht. Der Spieler rätselt. Immerhin spielt der Gegner ja noch mit und könnte jederzeit mit einer heimtückischen Falle aufwarten. Und weiter zu spielen, obwohl diese Gefahr lauert, das ist die Kunst. Für sonnige Gemüter ist das vielleicht kein Problem. Aber etwas ängstlichere Leute müssen sich das immer wieder vor Augen halten: der Kampf ist nichts Übles, er gehört einfach dazu. Im Spiel und im Leben.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Es ist Zeit, mal wieder dem Prinzen Norbert eine Freude zu machen. Ein Schöngeist, der traditionelle Musik total mag. :mrgreen:

https://www.youtube.com/watch?v=-dZgf_LUvbM

Ich stell mir gerade ein Riesen-Sushi vor. Ein 1,60 m langer Reiskuchen mit einer nackten Japanerin drauf.




Kleiner Nachtrag zu Tears of Fears: https://www.youtube.com/watch?v=OAgwBdfqZpQ
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Paar Tage nichts geschrieben hier. Hatte ein schönes Wochenende. Irgendwo anders .. nächstes Jahr vielleicht wieder bei den Rittern. :wink:

Kommentar zur Lage der Nation https://www.youtube.com/watch?v=3cQNkIrg-Tk

Richtige Männer, seien es Cowboys oder Ritter, beschützen Frauen, können noch eine Menge mehr als nur mit einer Waffe rumzufuchteln (z. B. handwerkliche und andere nützliche DInge), sie wissen das Leben zu genießen und geben auch ihren Gegnern eine faire Chance.

Wo kommen auf einmal diese ganzen gestörten Aliens her (München, Reutlingen), schwanzlose Hanswurste, die nur gegenüber Schwächeren - unbewaffnete und Frauen - "stark" sein können. Feiglinge sind diese Witzgestalten, die einem fairen Wettstreit aus dem Weg gehen und auf Wehrlose schießen. Ein bißchen Vorbereitung und ein paar Stunden Show-Down und dann sterben .... das ist einfacher als drei Jahre in eine Lehre zu gehen und ein langes Leben zu führen. Die scheinbar grandiose Tat ist nichts weiter als Schwäche, Lebensangst und mangelndes Durchhaltevermögen. Diese Gewalt-Kids sind Weicheier, die bringen es einfach nicht.

Es wird langsam Zeit ---nachdem man jahrelang diesen Scheiß wie Gansta-Rap, Bushido und sonstige Gewaltverherrlichung mit Bambis und anderen Kulturpreisen zugeschüttet hat --- , jungen Menschen wieder etwas Vernünftiges beizubringen. Wo sind die Lehrer, die Eltern, die Politiker, die Kulturschaffenden, welche jungen Leuten wieder Respekt vor anderen Menschen vermitteln. Bloß schockiert zuzuschauen, das ist zu wenig. Die Leute müssen den Mund aufmachen. Alle Amokläufer, sei es der Massenmörder aus Winnenden (Millionärssöhnchen) oder der Massenmörder aus München, hatten eine Chance, in unserer Gesellschaft einen guten Platz zu finden. Diese Massenmörder hatten keinen Grund, anderen das Leben zu nehmen.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Braucht jemand ein Rasiermesser und eine Tüte Luftballons?

Meinem Plan, eine Kampfsportschule zu gründen, fehlt ein bißchen die Begeisterung. Ich mach jetzt lieber auf Schriftstellerei.
Danke an meine zahlreichen Follower, daß sie mir hier die Stange halten. Ihr seid super! Sicherlich finde ich auch mal wieder ein hübsches Liedchen für euch. Bild
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Der Badezusatz CD Heimische Wälder kann ich nicht empfehlen. Zwar ist der Schaum ok und die Substanz mag auch die Haut pflegen. Aber das Bad ist nach meinem Empfinden nicht vitalisierend, läßt einen nicht frei durchatmen, wie es auf der Flasche steht. Der Duft ist geringfügig. Auf die Idee, das habe was mit Wald zu tun, kommt man erst, wenn man das Etikett liest ... sonst könnte es m. E. auch Kunststoffgeruch sein. Die Inhaltsöle, u. a. Wacholder und Geraniol müßten eigentlich einen guten Duft garantieren. Ich nehme an, daß die Öle viel zu gering dosiert sind. Ich hatte schon vor, den Verbraucherschutz zu kontaktieren. Irreführende Werbung? Aber da es sich um ein billiges Produkt handelt, lohnt es nicht. An alle Sparfüchse und Hartz-IV-Empfänger: mit heimischen Wäldern und durchatmen is nix. Zumindest nicht im Badezimmer für diesen Preis. Bessere Alternative: Im Wald spazieren gehen. Also ich finde nach wie vor die Produkte von Dresdner Essenz gut.

Waldspaziergang oder zumindest sowas ähnliches stand gestern bei mir auf der Tagesordnung. In der Nähe der Comburg (siehe Bericht oben) gibt es die Burgruine Limpurg. Zugewuchert, einsam, ungepflegt (oder romantisch, immerhin lag ein Billy-Boy-Tütchen rum). Die Aussicht ist aber echt cool. Ein halber steinerner Fensterrahmen und dann der Blick ins Tal. Die Burgherren hatten mit der benachbarten Stadt jahrzehntelang gestritten. Die Ritter dachten, sie könnten die Stadt für sich vereinnahmen und dann richtig reicht werden. Das haben die Städter aber nicht mitgemacht und den Krieg gegen die Ritter quasi gewonnen. Die Städter machten die Burg platt, das Rittergeschlecht ist später ausgestorben. Merkwürdig, denn von diesen "Schenken" wie sie hießen, sagte man, sie seien besonders großgewachsen und schön. Unten im Ort haben heutige Bürger die kleine Kirche St. Urban, die zu Limpurger Territorium gehörte, restauriert. Da sie geöffnet und sogar eine sachkundige Aufsicht dort war, schaute ich sie mir genauer an.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Die Akkorde zu den Country-Songs gibt es im Internet. Die bislang hier genannten Stücke sind leicht, die kann jeder nach kurzer Zeit selbst spielen.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Es gibt zwei gute Gründe, die alten Songs wieder aufzugreifen. Zum einen bietet die heutige Musikkultur nichts vergleichbares. Zum anderen spart man Töne, wenn man nicht so viele neue Lieder schreibt. Die Idee ist, alte Lieder mit einem zeitgenössischen Text aufzupeppen und dann wieder zu verwerten.

Nehmen wir zum Beispiel das Lied Don't pay the ferryman. Passend zu einem Mittelalter-Forum hieß der Sänger dieses Songs Chris de Burgh. Burgh ... Das Lied wurde vor 34 Jahren veröffentlicht. Der Text ging so:

Don't pay the ferryman
Don't even fix a price
Don't pay the ferryman
Until he gets you to the other side


Heute kann niemand mehr etwas Sinnvolles mit diesen Worten anfangen. Nach England kommt man bequem mit dem Flugzeug oder unter den Kanal hindurch mit dem Eurotunnel. Früher brauchte man eine Fähre, um nach England zu kommen. Und der Kapitän der Fähre war der Fährmann oder auf englisch eben der ferryman. Veralteter Text, die Melodie noch ganz brauchbar.

Vorschlag einer aktualisierten Version:

Don't pay the pizzaman
Don't even eat his rice
Don't pay the pizzaman
until he confess to be a Thai.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Heute wieder eine neue Episode aus der Action-Serie

Der Bade-Meister

Nachdem mich Dresdner Essenz Kirschblüte in ein Ninja Turtle Girl verwandelt hatte, suchte ich nach einem Gegenmittel. Der Ausflug zu CD Waldbeeren war eine Schlappe. Der angebliche Zaubertrank zauberte nicht.

Vorgestern sprang mir etwas Neues ins Auge. "Männersache 2.0" von Kneipp. Männersache ist immer cool, immerhin sind sich Bibel und Koran einig, daß Männer irgendwie die besseren Menschen sind. Was wir Männer allerdings nicht so an die große Glocke hängen. Wenn man zu den Siegern der Evolution gehört, macht das bescheiden. Mann braucht sich dann nicht mehr im Gesicht anmalen oder hohe Schuhe tragen. Männersache 2.0 -2.0 !!!! - läßt an eine verbesserte Version von Mann denken. An Supermann!

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich mußte diesen Badezusatz "Männersache 2.0" von Kneipp kaufen. Geruchsnote Blutorange und Schwarzer Pfeffer. Bekanntlich bade ich nicht gerne in Lebensmittel. Aber hier wollte ich einmal eine Ausnahme machen. Warum wieder mit langanhaltendem Schaum geworben wurde, bleibt ein Rätsel. Ich habe nichts an meinem Körper, das man verstecken müßte.

Das Badeerlebnis war gleich zu Anfang ein Schock. Aus der Badezusatztüte quoll eine blutrote Flüssigkeit. So sieht arterielles Blut nach einem Blutbad aus. Ich erschrak richtig. Zumal ich Sternkreiszeichen Stier bin und deshalb eh ein bißchen empfindlich auf Rot reagiere. Also wenn ihr Theaterblut braucht, vielleicht wäre "Männersache 2.0" für schlappe 99 Cent das Richtige.

Der Duft: orangig und pfeffrig, dezent aber dauerhaft wahrnehmbar. Eine wirklich gelungene Komposition. Vor daher empfehlenswert. Die psychische Wirkung eher problematisch. Sexy habe ich mich nicht gefühlt. Eher aufgepeitscht, aggressiv, Gewaltphantasien, wem ich alles die Fresse polieren will. "Männersache 2.0" ist kein guter Einstieg in eine sinnliche Liebesnacht. Falls ihr allerdings morgen um den Weltmeisterschaftstitel im Boxen, Karate oder Mixed Martial Arts kämpft, ist "Männersache 2.0" eine gute Vorbereitung.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Mann braucht sich dann nicht mehr im Gesicht anmalen oder hohe Schuhe tragen.
Das ist natürlich Unsinn und war auch eher ironisch gemeint. In einer Doku zu Alemannen hieß es, bestimmte Schmuckelemente seien erst von Männern getragen und dann von Frauen imitiert worden. Mittelalter: beinbetonte Strumpfhosen bei Männern. Das understatement männlicher Kleidung etc. scheint eher eine moderne Ausprägung zu sein. Das Sakko, was heute als vornehm gilt, ist historisch betrachtet bloß ein Bauernkittel.

Alemannen ist gerade so ein Thema von mir. Auch dazu gibt es Bücher, Museen und natürlich archäologische Funde. Leider haben die Franken die stolzen und kriegerischen Alemannen, sozusagen die Hardcore-Hooligans der damaligen "Deutschen", platt gehauen und in ihr System integriert. :cry: Die Frankenherrschaft markiert das Frühmittelalter, das dann in der Perfektion des Popoknutschens resultierte. Eine steile Hierarchie mit König, Graf, Ritter, Bauern .... der Knappe knutscht dem Ritter den Popo, der Ritter knutscht dem Lehensherrn den Popo. Genau das Gegenteil von dem, was viele heutige Leute im Mittelalter eigentlich vermuten. Oder vielleicht auch nicht - vielleicht ist heute das Mittelalter so beliebt, weil es da noch eine Orrrdnong gapp.

Die Früh-Alemannen waren das, was vielleicht vielen Mittelalter-Fans vorschwebt. Die Hierarchien waren extrem flach: jeder war Herr auf dem eigenem Hof und jeder war Krieger. Status war nicht erblich, sondern mußte von Generation zu Generation neu erworben werden. Eine unglaublich hohe räumliche und soziale Mobilität! Anfangs gab es noch keine festen Dörfer, sondern die Alemannen verschoben ihre Gehöfte, wann es ihnen gefiel. Sogar Kinder und Frauen nahmen an kriegerischen Auseinandersetzungen teil (Waffen als Grabbeigaben, bei Kindern in Kindergröße aber zum Kampf geeignet). Gericht und Polizei gab es nicht, Streitereien wurden direkt mit Waffengewalt gelöst. Sehr viele Tote, die man ausgrub, hatten mehrfache (also wieder verheilte = in mehreren Kämpfen erworbene) Hiebverletzungen. Wikinger waren im Vergleich zu Alemannen brave Meßdiener.

Die Früh-Alemannische Zeit, sagen wir mal bis 500 n. Chr., war gesellschaftlich etwas völlig anderes als später das Mittelalter. Von der Sozialordnung, von der Religion her.
Was ziemlich erstaunlich ist: der Alemanne (und die anderen Germanen) trug wie der japanische Samurai zwei Schwerter. Bei den Alemannen (und den anderen Germanen) ist das Spatha und Sax. Da Alemannen Schilde trugen, erscheint es unwahrscheinlich, dass sie beide Schwerter gleichzeitig benutzten. Vielleicht nutzten sie die unterschiedlichen Schwerter in unterschiedlichen Kampfsituationen.

Ob Alemannen wirklich sympathische Leute waren, sei dahingestellt. Denn neben ihrer kriegerischen Ader sollen sie auch ziemliche Angeber gewesen sein. Wenn jemand etwas besaß, dann hat er es den anderen auch auf die Nase gerieben "Ätsch, guck mal, wie reich ich bin".

Römisches Reich und Früh-Germanen - wie schon andernorts gesagt - das waren zwei völlig unterschiedliche Gesellschaftssysteme.

Das ist so ein Grund, warum ich die modernen Kackfilme über Mittelalter, Winkinger, Fantasy nicht mag. Da kommt der übliche Quatsch von Gut und Böse und Intrigen und blubberblubberblubber vor. Die tatsächliche Geschichte wirft ...hm, sagen wir mal .... intelligentere Fragen auf.


Nachtrag: Haben geschichtliche Probleme Bedeutung für heute? Ja. Denn die Frage nach Selbstbestimmung versus Reichs-Idee ist die wichtigste politische Frage der Gegenwart. Im Folgenden empfehle ich mal ab 16:00 Minute reinzugucken.

https://www.youtube.com/watch?v=r7SlYKPkK54
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Es ist wieder einmal an der Zeit für eine Kultur-Injektion. Leider bin ich zu blöd, das emoticon "Krankenschwester mit Spritze" hier zu verlinken. Aber ihr könnt es euch vielleicht vorstellen. Wichtig ist mir, eine gewisse Vielfalt künstlerischen Schaffens vorzustellen. Ich bitte Ritter, die wieder einen Country-Song erhofften, um etwas Geduld. Das heutige Thema ist nämlich ein anderes: Europäisches Märchengut in der U.S.-Popmusik. Im folgenden wurde das Aschenputtel-Motiv musikalisch und tänzerisch neu interpretiert.

https://www.youtube.com/watch?v=sTJ1XwGDcA4
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Die Wissenschaft untersuchte den Zusammenhang zwischen Musikgeschmack und Charakter. Erstaunliches Ergebnis: Welche Rock und Punk mögen, seiher eher "Regeln und feste Muster bevorzugende Menschen". Wer schwierigere ("raffiniertere") Musik hört,sei weltoffen. Das ist schon sehr interessant, dass Liebhaber von Rock-Punk-Bumbum-Musik politisch eher rechtslastig sind, während ein Klassik- oder Jazz-Liebhaber auch menschlich toleranter sein dürfte. Wer Beethoven hört, wird wohl eher einen Euro spenden als ein Metal-Fan. Wer traurige Musik mag, sei einfühlsam. https://www.welt.de/gesundheit/psycholo ... wirkt.html
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Kiwi berry bzw. Honigbeere schmeckt phantastisch gut und ist supergesund. Die Frucht der Zukunft.

Heirol Weihrauch-Bad: guter Schaum, bei mittlerer Dosierung zu wenig Duft, relativ teuer. Andere Produkte von Heirol sind hingegen sehr gut.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Der heutige Dresdner Tatort war gar nicht schlecht. Schauspielerisch fordernd, die Handlungsstränge vielschichtig, bis zum Schluß spannend.

Der SPIEGEL hat dem Krimi nur 2 von 10 Punkten gegeben, weil er angeblich nicht den richtigen Ton für Sozialproblematik getroffen hätte. Das ist blanker Unsinn und offenbart nicht das Problem des Krimis, sondern das Problem der SPIEGEL-Autoren.

Die West-Journalisten fremdeln mit Ostdeutschland. Wer jetzt an Lügenpresse denkt, der hat die Sache nicht verstanden. Eine Lüge hätte wenigstens einen Inhalt. In der Zeit, als die SPIEGEL-Autoren (der Kritiker, der viel zu unbedeutend für eine Namensnennung wäre, ist Jahrgang 1968) in der BRD sozialisiert wurden, bestand Deutungshoheit in korrekter Rechtschreibung und Empörung. So habe ich in meinen Deutsch-Aufsätzen immer meine Eins geholt. Und so hat ein Günther Grass seinen Literaturnobelpreis gewonnen. Sozusagen mit nichts. Und dadurch wird die Sache natürlich zum Selbstläufer: wenn man eigentlich nichts zu sagen hat, muß man umso empörter irgendetwas sagen, damit niemandem - vor allem nicht einem selbst - auffällt, daß man nichts zu sagen hat. So ein SPIEGEL-Schreiber muß ständig in sinnfreier Bewegung bleiben, damit der Kreisel nicht umfällt. Das ist keine Kultur, das ist nur die Krankheit einer Generation, vor der schon alles wichtige gesagt wurde. Die linke Intelligenzia, die so überflüssig wurde wie eine Reiseschreibmaschine nach der Erfindung des Computers. Ich habe das Problem für mich dadurch gelöst, daß ich ab und zu baden gehe und in einem Ritter-Forum von den Eigenschaften des Bade-Öls berichte. Irgendwie finde ich das sozialverträglicher als den Unsinn, den manche Herrschaften in ihren möchtegern-politischen Boulevard-Blättchen zusammenfabulieren.
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Auf youtube gibt es einen supercoolen Ritterfilm. "Wir kommen um zu töten". Muß ich hier nicht verlinken, das findet ihr selbst.
Okay, die Ritter tragen statt Helme Cowboyhüte und statt Schwerter Colts. Und die Musik ist supercool. Country-style.

Seht es mal so: wenn Ritter wie deutsche Beamten auftreten und wirken, als ob sie einen Stock drin haben, dann lohnt es sich doch gar nicht Ritter zu sein. Dann könnt ihr gleich wie Walther Mathau einen Angestellten spielen und mit einem Bleistiftspitzer durch die Gegend laufen. Aber woher soll die Coolness kommen? Immer saufen, um locker zu bleiben, schwächt die Kampfkraft. Und mieses Gedudel anzuhören, ist auch nicht der Bringer. Ihr müßt die Coolness von Cowboys lernen und dann aufs Mittelalter zurücktransferieren. Dann habt ihr echte Ritter. Der Gang muß easy sein, die Hand locker über dem Schwertknauf schweben. Ich bin mir sicher, daß ein Götz von Berlichingen oder ein Thomas von Absberg, beides ritterliche Outlaws, sehr viel Ähnlichkeit mit einem Clint Eastwood oder einem Terence Hill hatten. Echte Ritter waren cool.
Montrose
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Re: Eckball

Beitrag von Montrose »

Ich war einige Zeit in Norddeutschland unterwegs. Mein Besuch in Kalkriese bei Osnabrück, wo die Varusschlacht stattgefunden haben soll, stimmte mich nostalgisch. Heute ist er der Hammer von Stollberg. Aber noch vor ein paar Jahren sondierten er und ich zusammen mit einer Assistentin in Eschweiler möglicherweise archäologischen Grund, wo absolut nichts zu sehen war. So ist das in Kalkriese auch. Da wird immer diese Reitermaske gezeigt. Vom Rest aber ist aufgrund der Bodenbeschaffenheit alles zu kleinen Teilen und Krümeln erodiert. Dennoch ist das Museum gut aufbereitet. Knapp und präzise informiert es über die riesigen Unterschiede zwischen Römern und Germanen. Im Gelände sind Steine eingelassen mit antiken Texten zur Varusschlacht. Osnabrück ist übrigens in einer Hinsicht genauso cool wie Aachen: es gibt viel Kunst- und Teppichhandel. Das ist keine Selbstverständlichkeit. In Stuttgart würde ich stundenlang durch die Straßen irren und nichts dergleichen finden. Als Barbaren könnt ihr euch gar nicht vorstellen, wie glücklich ein handgeknüpfter Teppich oder ein Gemälde macht. Aus Osnabrück brachte ich jedenfalls eine afrikanische Maske mit. Ohne afrikanische Maske ist man nur ein halber Mensch. Vielleicht schaffe ich es, den Hammer von Stollberg zu einer weiteren Expedition zu begeistern. Zum Beispiel die Irmisul suchen. Anscheinend läßt sich der Ort noch bestimmen. Oder in Hamburg (dort war ich nämlich auch) auf der Reeperbahn in der Kneipe Cowboys & Indianer live-Musik lauschen. Ehrlich gesagt fand ich noch eine bessere Musikkneipe, wo der englische Solist gefühlvoller klang und das Bier schmackhafter war.
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