Barbarossamarkt 1250 Jahre Sinzig

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Norbert von Thule
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Barbarossamarkt 1250 Jahre Sinzig

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute in der Rhein-Zeitung:
Mittelalterliches Spektakel feiert das Sinziger Stadtjubiläum

Kaiserwetter zum Barbarossamarkt bescherte den Organisatoren am Wochenende rekordverdächtige Besucherzahlen. Zwei Tage lang strömte jede Menge Volk in den beschaulichen Schlosspark und genoss in gelöster Stimmung authentisches Mittelalter mit jeder Menge Musik, Schaukämpfen, einem beachtlichen Händleraufgebot und bester rustikaler Verköstigung.

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Gaukler Kasper wusste das Volk mit allerlei Kunststückchen zu unterhalten. (Vollrath)

Schon am Freitagabend tummelten sich nahezu 200 Gäste im Fackellicht, fanden sich spontan Musiker zu einer Session ein, die bis in die frühen Morgenstunden ging. Die Rahmenbedingungen für den Zeitsprung in die vergangene Epoche hätten nicht besser sein können. "Egal was die Oberen machen - wir feiern 1250 Jahre Sinzig", klärte ein Flugblatt die Gäste auf, informierte sie anschaulich in einem kleinen Exkurs über die Geschichte der Barbarossastadt und verkniff sich nicht den kleinen Hinweis, dass sich der Rahmen der Großveranstaltung ganz gut für das Jubiläum geeignet hätte. Aber ganz gleich, unter welcher Überschrift - die Veranstaltung bot begeisterten Mittelalterfreunden jeden Alters ein Spectaculum, das seinesgleichen in der Marktlandschaft sucht.
Für Zauber im Zuber und wirkungsvolle Optik als Entree sorgte das kleine Badehaus Balnea Magica. Zahlreiche neue Gewandetengruppen hatten ihr Lager aufgeschlagen, was die beschauliche Atmosphäre noch verstärkte. Zum ersten Mal nahmen die rheinischen Raubritter teil, Bettelmanns Hochzeit mit zwei Harfenspielern, das fahrende Volk aus Witten, eine Keltengruppe und Normannen, die die Zeit um das 12. Jahrhundert darstellen. Als Tagesgäste war die Stadtwache Dortmund vertreten, die im nächsten Jahr ebenfalls mit dabei sein wird.
Fast ohne Pause gab es für die Zuschauer rund um die kleine Arena etwas zu bestaunen. Nach einem unterhaltsamen Nachmittag mit rasanten Schaukämpfen von Kempen der Gruppe Valland Vikingen, Gaukelei mit Kaspar als einem der besten seiner Art, der mittelalterlichen Tanzgruppe Galtemus Gaudio aus Altenahr, Bauchtanz und Zauberei verwandelte sich der gesamte Schlosspark in ein einziges Open-Air-Areal. Vorgewärmt von den beliebten Stammakteuren Freddy the Piper, Unkenpfuhl und einem Barden konnten sich die Zuhörer über den Auftritt der Dudelsackspieler Rhine Area Pipes and Drums aus Düsseldorf freuen. Die belgische Formation Primanocta hatte sich erstmals elektronischer Verstärker bedient. Die mitreißende Musik war nicht nur wirkungsvolle Begleitung der Gladiatorengefechte von Amor Mortis, sondern gab bei zahlreichen Gästen Anlass für neue kreative Gedankenspiele. So konnte sich hier der ein oder andere sehr gut ein Mittelalter-Open-Air vorstellen.
Auch am Marktsonntag wurde das gesamte Potenzial des Parks ausgeschöpft. Interessierte übten sich im Bogenschießen, Runenangeln oder Schmieden. Eine Seylerei, eine Drechseley, eine Schneyderei, eine Tonwerkstatt oder ein Web-Kurs - natürlich mit selbstgesponnener Wolle, nicht mit Internet - regten zum Selbermachen an.
Auskunftsfreudige Handwerker informierten aufgeschlossene Geister über die historischen Hintergründe ihrer Zunft. Ein Medicus gab Einblicke in die Heilkunst von Homer bis Vesalius, Galen und Hildegard von Bingen. Der neue Holzdom von PanOm war ebenso beliebter Anziehungspunkt wie die beschauliche und liebevoll ausgestattete Sud-Bud von Sigrid Seul, die vielseitige Gastronomie mit Lachsräucherei, der Taverne zum tanzenden Einhorn, Feldbäckerey und diversen kleineren Ständen. In Strömen flossen Met, Hollerblütensaft, Weizenbier und Hochprozentiges wie Drachenglut und Koboldfeuer.
"Es ist einfach fantastisch, wie gut der Markt angenommen wird und wie harmonisch die Teilnehmer hier miteinander umgehen", freute sich Thomas Overath vom Verein "Wir helfen". Dieser dürfte angesichts des reichlichen Zustroms begeisterter Mittelalterfreunde jeden Alters wieder eine beachtliche Summe für mildtätige Zwecke eingenommen haben. Denn der Erlös des Barbarossamarkts wird an karitative und soziale Projekte gespendet.
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Alexander von Duisdorf
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Re: Barbarossamarkt 1250 Jahre Sinzig

Beitrag von Alexander von Duisdorf »

Och... Danke Norbert ohne dich hätte ich das nicht gesehen ;-)
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