Die besten Ritter-Spektakel aus NRW

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Norbert von Thule
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Die besten Ritter-Spektakel aus NRW

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute im Express:
Andrea Kahlmeier hat geschrieben:
Mittelalter-Saison: Die besten Ritter-Spektakel aus NRW

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Die Mittelalter Saison hat wieder begonnen!

Wenn die wilden Rittersleut ihrem Schlachtross die Sporen geben, wenn Minnesänger zu Hackbrett und Schalmei greifen und brave Bürohengste zu Barbaren werden, schmelzen nicht nur Burgfräulein dahin. 
Ritterspiele ziehen jedes Jahr Tausende in ihren Bann. Doch warum fasziniert uns diese an sich so  düstere Epoche unserer Geschichte  so sehr? Historiker Prof. Dr. Guido Knopp (68): „Keine andere Epoche führt uns Deutschen so vor Augen, wer wir sind, woher wir stammen. Obwohl das Bild, das die meisten vom Mittelalter haben, wenig mit der Realität zu tun hat.“

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Historiker Guido Knopp (Foto: dpa)

Die Schlacht auf dem Lechfeld 955 markierte eine Wende. „Plötzlich gab es nicht mehr die Sachsen, die Schwaben, die Franken und Bayern, plötzlich gab es eine Gemeinschaft“, erklärt der Historiker, „es war die Geburtsstunde der deutschen Nation“.
Einer Nation, die bunter, vielgestaltiger, idealistischer war als jemals zuvor. „Denken wir nur an die Dome, die damals gebaut wurden oder an die Minnesänger“, schwärmt Knopp. „Gerade im 13. Jahrhundert ist das Wissen, die Kultur im deutschen Sprachraum explodiert.“

Zeitreise nach 1250?


Wenn er eine Zeitreise machen könnte, würde er sich gerne für einen Tag zwischen 1200 und 1250 in Köln entscheiden. „Hier war das Mittelalter besonders ausgeprägt, lehnten die Bürger sich am vehementesten gegen die geistlichen Herren auf.“
Aber ein Tag und eine  Nacht würden ihm schon reichen, um mit den Bürgern einen Met zu trinken, schmunzelt er. „Denn das Mittealter war in der Praxis oft fürchterlich. In Köln stank es zum Himmel. Viele Frauen starben schon im Kindbett. Witwen landeten auf dem Scheiterhaufen, weil man sie dank Hexenverfolgung am schnellsten um ihr Erbe bringen konnte.  Und die ach so mutigen Rittersleut’ waren für gewöhnlich verarmte Raubritter, die durchreisenden Kaufleuten die Beute abnahmen.“

Sehnsucht nach einfachem Landleben

Und doch ist sie da – die Sehnsucht nach dem einfachen Landleben ohne technischen Schnickschnack. „Auf unserem Festival können die Leute ausbrechen aus ihrem geregelten Alltag als Lehrer, Anwalt oder Koch,  skurril, schrill, spleenig sein“, sagt „Spectaculum“-Chef Gisbert Hiller (58). „Die Fans sind vielleicht schwer gerüstet und gewandet, sehen wild aus, aber ich glaube, es gibt wenige Festivals, die so friedfertig sind wie die Mittelalter-Spektakel.“
Er veranstalte sie mittlerweile seit 23 Jahren. „Und ob sie es glauben oder nicht – ich musste noch nie die Polizei rufen.“

Auf den nächsten Seiten stellen wir die Mittelalter-Spektakel aus der Region vor!
Burg Satzvey

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Seit über 30 Jahren öffnet Burg Satzvey ihre Tore für gut siebzig Händler aus verschiedenen Zünften, Spielleute, Gaukler, Märchenerzähler und deren Fans. Höhepunkt des mittelalterlichen Treibens sind die Ritter der Burg Satzvey, die 2016 ihre neue Show präsentieren. Neben diesem einzigartigen und atemberaubenden Spektakel dürfen das große Ritterlager und der beliebte Mittelaltermarkt nicht fehlen.
Wann? 14. bis 16. Mai, Eintritt: Erwachsene 14 bis 25 Euro, Kinder 8 bis 19 Euro, Infos: www.burgsatzvey.de
Xanten

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Das Mittelalterspektakel um Siegfried, den Königssohn aus Xanten, lockt  jedes Jahr Tausende  an den Niederrhein. Nahe des Klever Tores und der Kriemhild-Mühle laden mehr als 500 Mitwirkende in über 200 Ritterzelten und Verkaufsständen zur Zeitreise ins Mittelalter ein.  Wenn die Ritter  Pause haben, kommt der feuerspeiende Drache aus seinem Hort. Dazu gibt’s Bands („Corvus Corax“), Gaukler und Puppenspieler.
Wann? 5. bis 8 Mai, Eintritt: Erwachsene 12 Euro, Kinder 6 Euro, Infos: www.xanten.de
Spectaculum Köln

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Es ist eines der größten Festivals in Deutschland: Das Spectaculum am Fühlinger See mit seinem grandiosen Feuerspektakel. Auf den  Heerlagerflächen präsentieren sich Ritterorden, Raubritter und wilde Horden. An den  Feuerstellen wird von Knechten und Mägden üppig gekocht, während gut 15 Topgruppen aus der Szene das Bühnenprogramm bestreiten und professionelle Stuntmen die Rittershow präsentieren.
Wann: 30. und 31. Juli, Eintritt: Erwachsene (Vorverkauf) ab 20 Euro, Kinder 6 Euro, Infos: www.spectaculum.de
Burg Geretzhoven

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Fakir Alyn, Hausherr auf Burg Geretzhoven, läutet den Mittelalterreigen im Rheinland ein – mit einem großen Fest auf seiner Burg nahe Bergheim. Schwertkämpfe, Axtwerfen und Bogenschießen zum Mitmachen. Die Gruppe „Talentfrey“ stellt ihr musikalisches Talent unter Beweis. Höhepunkt: Die Greifvogel-Show um 13, 15 und 17 Uhr mit den Burgvögeln.
Wann? Diesen Sonntag, 10. April, Eintritt: Erwachsene 6,50 Euro, Kinder 3,50 Euro, Infos: www.wasserburggeretzhoven.de
Neuss

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Die Quirinus-Stadt Neuss war schon im Mittelalter bekannt für große Turniere. Am Tag der Arbeit galoppieren nicht etwa  Rennpferde  im Rennbahn Park Neuss, da ziehen Ritter mit ihren Schlachtrössern auf.  Zweimal am Tage – um 13.30 und 16.30 Uhr – wird zum Turnier geblasen und zur Walpurgisnacht (30. April) gibt es um 21 Uhr eine Feuer-Reitshow. Musiker, Gaukler und ein Markt runden das Programm ab.
Wann? 30. April und 1. Mai, Eintritt: 10 € für Erwachsene, 5 € für Kinder bis 16, Infos: www.neuss.de
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