The A-word

Was geht im Mittelalter?
Benutzeravatar
Norbert von Thule
Beiträge: 13259
Registriert: 11.06.2006, 21:15

Lexikon des Grobmittelalters

Beitrag von Norbert von Thule »

Das ist es! Das hat einen eigenen Thread verdient! Danke, Christian! :001
Christian K.
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.2007, 00:18
Wohnort: Hanau

Beitrag von Christian K. »

Gerne doch :D

freut mich immer,wenn etwas der humoristischen Seite des Lebens förderlich ist.

*flüster*:Ich bin immer noch in freudiger Erwartung auf meine Frage vom 18.01.2007, 23:36 ,denn eigentlich bin ich nur deswegen so lange aufgeblieben... :oops:

so,jetzt aber!Gute Nacht!
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
Benutzeravatar
Norbert von Thule
Beiträge: 13259
Registriert: 11.06.2006, 21:15

Beitrag von Norbert von Thule »

Die Gedanken und Intentionen der handelnden Akteure durchzuspielen ist die Rekonstruktion der Vergangenheit durch Reenactment nach Collingwood.

Ob er dafür eine Gewandung ohne "offensichtliche Irrtümer, Übertreibungen und Anachronismen" braucht, muss jeder selber herausfinden.
Christian K.
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.2007, 00:18
Wohnort: Hanau

Beitrag von Christian K. »

@Norbert

Wenn wir schon mit Wikis um uns schmeißen,möchte ich nocheinmal,die links zum Larpwiki posten:

http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl? ... eenactment

http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl? ... rläuterung (funktioniert nicht als direkter Zugang-am besten von unten angegebenem link weiterleiten)

http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl?Reenactment

Kommen wir zurück zu deinen Auszügen,aus der Wikipedia(ich zitiere zur Sicherheit noch einmal),bezüglich des Begriffs Reenactment:

Ob dazu eine historisch belegte "Kostümierung" unbedingt nötig ist, ist bei den Anhängern dieser Art der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit umstritten.

in wie fern widerspricht diese Definition der ursprünglich von mir geposteten?Denn auch dort wird gesagt,dass das erste groß angelegte "Reenactment",die Nachstellung der Schlacht von Gettysburg (1863) gewesen sei-jedoch mit der Ausrüstung der US-Army von 1943.

Weiterhin widerspricht der Wikipedia-Eintrag auch nicht der These,dass eine Veranstaltung ohne tatsächlich geschehenes Ereignis,kein Reenactment,sonder Living-History ist.Ein typischer Mittelalter-Markt,der ja in der Regel ohne genauere Datierung und historische Einordnung stattfindet,fällt also in die Kategorie Living-History.Und hier gilt:

Zur Living History gehört die Verwendung orginalgetreuer, belegter Ausrüstung, die Kompromisse weitgehendst vermeidet und sich ausschliesslich an Funden der dargestellten Zeit orientiert Vorausetzung für eine möglichst korrekte Darstellung ist die Sichtung von Fundberichten, Ausgrabungskatalogen und die Recherche in Museen und in der Fachliteratur. "

und hier greift mein Vorwurf,dass das leider bei allzu vielen Darstellern aus der Marktmittelalterszene nicht der Fall ist...

Ob er dafür eine Gewandung ohne "offensichtliche Irrtümer, Übertreibungen und Anachronismen" braucht, muss jeder selber herausfinden.

sicherlich-schließlich ist das freiheitliche Recht eines jeden einzelnen,dass mit sich selbst zu vereinbaren.Genauso ist es jedoch mein Recht zu sagen:

"Du lügst,wenn du behauptest,dass das mittelalterlich ist!"
"Du schmückst dich mit fremden Federn"
"Dein Inder-Kettenhemd ist dank Kinderarbeit entstanden und nicht einen Schuss Pulver wert!"
"Dein Billig-Harnisch ist nichts weiter als eine Rüstung-Persiflage"
"Nein,"freyes Gesyndel und Räuberey" hat nix mit dem Mittealter zu tun"

und so weiter und so fort...womit wir wieder am Anfang der Diskussion wären.

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
Atera vom Drachenfels
Beiträge: 56
Registriert: 23.06.2006, 18:00

Beitrag von Atera vom Drachenfels »

Also ich habe mir jetzt nicht die ganzen 6 Seiten komplett durchgelesen also kann es sein, dass wahrscheinlich schon einiges was ich schreibe auch schon geschrieben worden ist. Seid mir deswegen nicht böse und meckert nicht rum, dass ihr das Thema schon hattet ja!? :) ^^

Ich denke, dass diese allgemeine Diskussion darüber was A ist und was nicht zwar offt sehr interessant ist aber doch völlig sinnlos!

Wer ist denn schon A? Natürlich gibt es viele Leute die ihre Gewandung selber nähen aber das bedeutet noch lange nicht, dass man A ist. Man müsste den Stoff selber weben, ihn färben und behandeln und dann komplett von Hand nähen. Welcher Ritter macht sich seine Kettenhemden selber oder kauft sie von Jemanden der die Ringe einzeln zusammengeführt hat, kauft eine Rüstung die eine spezialanfertigung ist damit sie passt, wer macht sich seine Schuhe selber oder kauft sie bei einem Händler, der das Leder selber gegerbt und behandelt und dann zu Schuhen verarbeitet hat oder zu etwas anderem, wer schlachtet sein Essen selber, geht in den Wald und sammelt kräuter oder pflanz alles selber an, pflechtet seine Körbe selber, näht seine Zelte, baut seine Waffen selber?
Es gibt noch so vieles was ich hier anbringen könnte und niemand der A sein will und die obenstehenden Dinge nicht berücksichtigt ist es nicht. Demzufolge hat hier in diesem Thread lieber Christian, auch du nicht das recht zu behaupten was A ist und was nicht.

Niemand hier weiß, was wirklich im Mittelalter gewesen ist, wir können es erahnen, können es zum Teil rekonstruieren aber doch nicht völlig belegen.

Ich denke jeder sollte das hobby mittelalter so angehen wie er es gerne möchte und die Hauptsche ist doch immer noch der Spass dabei!
Montrose
Beiträge: 4107
Registriert: 17.01.2007, 11:18
Wohnort: Aachen

Beitrag von Montrose »

Bei Textilien müßte man bei der Anpflanzung der dafür notwendigen Pflanzen oder der Zucht von Schafen beginnen. Und dann müßte man vielleicht das Zeug irgendwie vorbehandeln und wie im Märchen am Spinnrad spinnen. Keine Ahnung. Wäre aber vielleicht gar keine schlechte Idee, mal den gesamten Prozeß durchzuspielen. Für Leder müßte man Tiere schlachten *bluttrief*, hähä, nix für Vegetarier. Auch Katzen waren nicht sicher, denn wegen den zugigen Erkern mußte der alte Kunibert was gegen sein Rheuma tun. Goldfische wurden nur Freitags gegessen, und aus niedlichen Ponies machte man Salami. Gerben, wie wird das gemacht? Bei Schwertern ist das ähnlich. Wo hatten die das Eisen her?
Welcher Ritter macht sich seine Kettenhemden selber
Vielleicht machten das die echten Ritter ebenfalls nicht selbst, sondern ließen es andere herstellen? Weiß man das denn so genau, wer was herstellte?

Zur Re-enactment- Living-history-Debatte scheinen die Standpunkte so zu sein: die Authentizität von Living history ist mittel aber allgemein, im Re-enactment hoch aber speziell.
"Dein Inder-Kettenhemd ist dank Kinderarbeit entstanden und nicht einen Schuss Pulver wert!"
Das läßt mich fragen, wo es in Aachen die besten Teppiche gibt. Abgesehen davon hatten die Leute im Mittelalter 12 Kinder, damit sie selbst nicht mehr soviel arbeiten mußten. Wenn zwei Burgen verfeindet waren, haben die sich im Sinne biologischer Kriegsführung um die Wette fortgepflanzt, um nach Meister Carolus Dar Winius die größeren und somit erfolgreicheren Truppen zu stellen. (Aus dem "Hannebüch des klinnen Schelmen, Heinrich-der-II-Verlag, Usedum: 1142).
dass eine Veranstaltung ohne tatsächlich geschehenes Ereignis,kein Reenactment,sonder Living-History ist.Ein typischer Mittelalter-Markt,der ja in der Regel ohne genauere Datierung und historische Einordnung stattfindet,
Wenn das ein Kriterium wäre, könnte man im re-enactment kaum Alltag nachspielen, weil der in Schriftquellen wenig vorkommt. Andererseits, welcher Historiker könnte das Gegenteil beweisen, würden Veranstalter für ein Allerweltsgeschehen ein beliebiges Datum setzen: heute feiern wir den Mittelaltermarkt vom 6.12.1047. :wink:
Ich denke jeder sollte das hobby mittelalter so angehen wie er es gerne möchte und die Hauptsche ist doch immer noch der Spass dabei!
Waaaas? Keine Wortduelle hier ?! :cry:


(edit: hm, "Wortduelle" ist besser. Ich vergaß, dass die Leute hier ja wirklich mit Eisenteilen rumlaufen, und man deshalb etwas vorsichtiger mit der Wortwahlsein muß.) :shock:
Säbelzahn
Beiträge: 7
Registriert: 15.01.2007, 20:47

Beitrag von Säbelzahn »

Wenn das ein Kriterium wäre, könnte man im re-enactment kaum Alltag nachspielen, weil der in Schriftquellen wenig vorkommt. Andererseits, welcher Historiker könnte das Gegenteil beweisen, würden Veranstalter für ein Allerweltsgeschehen ein beliebiges Datum setzen: heute feiern wir den Mittelaltermarkt vom 6.12.1047. Wink
Worauf stützt du dich? Re-enactment stützt sich auf Erkenntnisse die aus historischen Quellen gewonnen werden. Living-History betreiber beziehen viele Quellen aus der Arbeit von Archäologen, denn diese, oh Wunder, arbeiten der Unkenntnis der Mehrheit zum trotz auch das Mittelalter auf (sogar darüber hinaus wenn ich nicht irre). Nur ein willkürliches Datum zu setzen und irgendeinen Markt nachzuspielen ist wie eine wissenschaftliche Arbeit ohne die Stütze auch nur einer einzigen stichhaltigen Quelle zu schreiben :)
Ich denke jeder sollte das Hobby mittelalter so angehen wie er es gerne möchte und die Hauptsche ist doch immer noch der Spass dabei!
...du sprichst schon wieder vom "Hobby Mittelalter". Das ist aber eben nicht "ein Hobby", denn das implizierte, dass wir das selbe Hobby teilten und das tun wir leider Gottes nicht.
Atera vom Drachenfels hat geschrieben: Niemand hier weiß, was wirklich im Mittelalter gewesen ist, wir können es erahnen, können es zum Teil rekonstruieren aber doch nicht völlig belegen.
Richtig, niemand weiß, was _genau_ gewesen ist. Aber man weiß auch, was mit Sicherheit NICHT war :)

Living History ist ein Hobby, das das Mittelalter so darstellt, wie es, nach gründlicher Recherche des Bekannten, gewesen sein mag (!). Das beinhaltet schon einmal ein Ausschlussverfahren, was man weglassen sollte, um nicht irgendetwas darzustellen, was unter Garantie nicht in die Epoche oder Zeit gehört die man darstellt. Um dies zu gewährleisten stützt man sich auf Kenntnisse, Bilder und Funde - und nicht auf Robin Hood- Helden in Strumpfhosen und Conan der Barbar...
Und wieder einmal spreche ich den Geldbeutel an: Wenn ich sehe, wieviel Geld für Schrott ausgegeben wird (vor allem qualitativ, nicht einmal unbeding des "nicht a" wegens angesprochen) Frage ich mich immer wieder, warum so viele sagen sie hätten kein Geld dafür, sich etwas authentisches zu kaufen oder zu fertigen. Und so leid es mir tut, aber Reißverschlüsse und Trinkhorn sind, um zum Beginn des Diskurses zurückzukehren, einfach weder mit Spaß noch mit einem kleinen Geldbeutel zu rechtfertigen.

Ich hoffe das kam jetzt an und stößt nicht schon wieder die Diskussion "Spaß contra A" an. A sein macht durchaus Spaß, nur die Diskussionen mit Menschen, die stichhaltigen Argumenten nicht zugänglich sind nicht :) (und wieder einmal ist niemand direkt angesprochen, mal sehen wer sich diesmal angeschossen sieht :D )

Besten Gruß
Der Säbelzahn
plebs et proles - flumen apertum
Atera vom Drachenfels
Beiträge: 56
Registriert: 23.06.2006, 18:00

Beitrag von Atera vom Drachenfels »

@Montrose
Zu dem Ritter: Ich schreib ja oder dass er sich ne anfertigung für ihn kauft, ich denke auch nicht, dass sie es selber gemacht haben. ^^
Christian K.
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.2007, 00:18
Wohnort: Hanau

Beitrag von Christian K. »

@Atera vom Drachenfels

Also ich habe mir jetzt nicht die ganzen 6 Seiten komplett durchgelesen also kann es sein, dass wahrscheinlich schon einiges was ich schreibe auch schon geschrieben worden ist. Seid mir deswegen nicht böse und meckert nicht rum, dass ihr das Thema schon hattet ja!?

Kein Thema,ich wiederhole es gerne.Der Rest kann diesen Beitrag ja einfach ignorieren.

Man müsste den Stoff selber weben, ihn färben und behandeln und dann komplett von Hand nähen.

warum?Ich persönlich nähe meine Sachen zwar selbst,aber auch nur aus Kostengründen.Und auch die Menschen des Mittelalters(oje,so pauschal...) haben ihre Kleidung mitnichten immer selbst angefertigt.Grade in den Städten Flanderns wie Gent und Brügge,sowie in England gab es ab dem frühen 14.Jahrhundert eine große Textilindustrie.Und die Zunft des Schneiders ist auch unseren Vorfahren nicht unbekannt gewesen...

Welcher Ritter macht sich seine Kettenhemden selber oder kauft sie von Jemanden der die Ringe einzeln zusammengeführt hat, kauft eine Rüstung die eine spezialanfertigung ist damit sie passt, wer macht sich seine Schuhe selber oder kauft sie bei einem Händler, der das Leder selber gegerbt und behandelt und dann zu Schuhen verarbeitet hat oder zu etwas anderem

Also,ich kenne alleine aus meinem näheren Umfeld bzgl. Larp dutzende Leute,die diese Kriterien erfüllen...

Demzufolge hat hier in diesem Thread lieber Christian, auch du nicht das recht zu behaupten was A ist und was nicht.

in dieser Konsequenz tue ich das auch nicht.Ich hatte erst letztens eine hitzige Diskussion,über die Form von Nestelspitzen an einem Landsknechtwams aus dem oberschwäbischen Raum um 1510...was ich aber mit Sicherheit sagen kann,ist was nicht "A" ist.Zumindest,wenn es dabei um...

...Schnürlederhosen,Piratenhemden,Springerstiefel,odinbrüllende Ritter,Baumwollumhänge,Trinkhörner am Gürtel,Zweihänder-schwingende Schottenrockträger,Fellbarbaren etc. usw. ppp.

Und leider sehe ich sowas auf einem durchschnittlichen Mittelaltermarkt viel zu oft.Versteh mich bitte nicht falsch:Ich habe kein Problem damit,wenn jemand auf einen Markt geht,um einfach in die Atmosspähre einzutauchen,ein wenig Met trinkt und sich locker mit seinen Freunden unterhält(wie es z.B. User "Black-Dawn" offenkundig tut).Wo ich sauer werde ist,wenn dann behauptet wird,dass das oben genannte "auddedisch middelalderlich" sei oder man sich mit Begriffen wie "lebendige Geschichte","Nachstellung mittelalterlichen Leben" oder ähnlichem schmückt.

@Montrose

Abgesehen davon hatten die Leute im Mittelalter 12 Kinder, damit sie selbst nicht mehr soviel arbeiten mußten. Wenn zwei Burgen verfeindet waren, haben die sich im Sinne biologischer Kriegsführung um die Wette fortgepflanzt, um nach Meister Carolus Dar Winius die größeren und somit erfolgreicheren Truppen zu stellen

Halte ich für augemachten Blödsinn und mal wieder für unverantwortliche Pauschalisierung-bitte präzisiere das ganze doch mal Anhand deiner "Literaturangabe"(die ich leider nicht im Bibliothekskatalog der Deutschen Bibliothek und der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main gefunden habe...)
Nebenbei wäre ich dir dankbar,wenn du noch mal genauer erläutern würdest,was deine Aussagen für eine Relevanz in Bezug auf meine Behauptung haben,dass viele Billig-Kettenhemd in Indien von unterbezahlten 12jährigen Kindern hergestellt werden und nicht im geringsten etwas mit dem mittelalterlichen Vorbild zu tun haben...?

Andererseits, welcher Historiker könnte das Gegenteil beweisen, würden Veranstalter für ein Allerweltsgeschehen ein beliebiges Datum setzen: heute feiern wir den Mittelaltermarkt vom 6.12.1047

analog zu dem was "Säbelzahn" sagte:Bezogen auf meinen derzeitigen Aufenthaltsort Gelnhausen könnte ich in das Stadtarchiv gehen bzw. mir die Transkription der jeweiligen Dokumente besorgen und dann nachprüfen,ob es zum angegeben Zeitpunkt tatsächlich einen Markt gab...(und ja,hätte es einen solchen Markt gegeben,dann würde ich auch fündig werden,denn das von mir benannte Archiv ist,ebenso wie zahlreiche Andere,sehr umfangreich und erhalten)

Wünsche noch einen schönen Abend

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
Montrose
Beiträge: 4107
Registriert: 17.01.2007, 11:18
Wohnort: Aachen

Beitrag von Montrose »

Die Quellenangabe ist leider futsch. :oops: Kaum hatte ich es hinterm Haus gefunden und zwecks Konservierung zum handgeschnitzen Kühlschrank getragen, zerfiel das Buch zu Staub. Das übliche halt, kennt man ja als Archäologe.

Immerhin lässt sich als positives Resultat der bisherigen Diskussion festhalten, dass Ritter Katzenfelle trugen sowie Goldfische und Ponies aßen. Zumindest gab es für diese Hypothesen bislang keine Einwände von den A-Päpsten.

O mann, was richte ich bloß für einen Unsinn an. Demnächst essen die Leute auf Mittelaltermärkten Goldfische, bloß weil sie es hier gelesen haben. :roll:

und ja,hätte es einen solchen Markt gegeben,dann würde ich auch fündig werden,denn das von mir benannte Archiv ist,ebenso wie zahlreiche Andere,sehr umfangreich und erhalten

Das erstaunt mich. An vielen Orten sind die Archive, soweit ich gehört hab, im Dreißigjahrigen Krieg verlorengegangen.
dass viele Billig-Kettenhemd in Indien von unterbezahlten 12jährigen Kindern hergestellt werden
Ich finde, Du argumentierst mit der moralischen Keule. Wenn sich einer nun mal so ein Ding gekauft hat, kann man's auch nicht mehr ändern. Wer die Computermäuse gebastelt hat, wenn da Made in China draufsteht, darüber macht sich ja auch kaum einer Gedanken.
bitte präzisiere das ganze doch mal Anhand deiner "Literaturangabe"(die ich leider nicht im Bibliothekskatalog der Deutschen Bibliothek und der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main gefunden habe..
Entweder ist das jetzt eine Konter-Gag, oder ich muss zukünftig meine Scherze mit anderer Farbe kennzeichnen. Ich glaube, die Briten nannten Carolus Dar Winius Charles Darwin.

und nicht im geringsten etwas mit dem mittelalterlichen Vorbild zu tun haben...?
Hat es auch nicht. Der Vermerk, dass mehr Kinder auf die Welt kamen (und starben), sie quasi wie in einem Familienbetrieb früh in die Arbeit einbezogen wurden und später die Alten versorgten, wenn die nicht mehr konnten .... also ein wechselseitiges familiäres Hilfssystem, denn Sozialhilfe etc. gab's ja damals nicht.... könnte zutreffen.

Warum erwähne ich solche Dinge eigentlich? Ich glaube, dass sich der Ablauf und die Organsiation mittelalterlichen Lebens aus den Ressourcen (wieviel Leute) und den Anforderungen (mußten was tun) ableiten läßt.

Das ist deshalb eine interessante Frage, weil zumindest ich mir nicht so recht vorstellen kann, ob die damals einen 5-Stunden, einen 8-Stunden, einen 12-Stunden-Arbeitstag hatten. In der Landwirtschaft standen die Leute sicher nicht jeden Tag auf dem Feld, denn Getreide muss man ja nicht mit der Gießkanne bewässern.
Benutzeravatar
Vrouwe van Lafelt
Beiträge: 1257
Registriert: 23.06.2006, 13:37
Wohnort: Lafelt
Kontaktdaten:

Beitrag von Vrouwe van Lafelt »

* Black-Dawn wakes up, lifts head from table, looks around...*

"what?.....huh?......oh, same old, same old..."


* Black-Dawn goes back to sleep...*
true freedom lies in the heart
Christian K.
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.2007, 00:18
Wohnort: Hanau

Beitrag von Christian K. »

@Montrose

Immerhin lässt sich als positives Resultat der bisherigen Diskussion festhalten, dass Ritter Katzenfelle trugen sowie Goldfische und Ponies aßen. Zumindest gab es für diese Hypothesen bislang keine Einwände von den A-Päpsten.

Man muss ja auch nicht jeden Blödsinn kommentieren...

Das erstaunt mich. An vielen Orten sind die Archive, soweit ich gehört hab, im Dreißigjahrigen Krieg verlorengegangen.

das kommt drauf an,was du mit "vielen Orten" meinst.Bezogen auf meinen Heimatkreis würde das sogar stimmen,denn grade in den kleineren Gemeinden sind die Archive dank des Krieges nur noch lückenhaft.
Das Beispiel Gelnhausen habe ich ja bewusst ausgewählt.Nicht nur,weil es ganz in meiner Nähe ist,sondern auch,weil es trotz der massiven Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges noch über ein gut erhaltenes Archiv verfügt(man muss aber auch dazu sagen,dass viele Einträge dieses Archivs doppelt und dreifach in anderen Archiv-wie z.B. dem der Stadt Frankfurt- erhalten sind).

Ich finde, Du argumentierst mit der moralischen Keule. Wenn sich einer nun mal so ein Ding gekauft hat, kann man's auch nicht mehr ändern. Wer die Computermäuse gebastelt hat, wenn da Made in China draufsteht, darüber macht sich ja auch kaum einer Gedanken.

Ich kann auch gerne mit der historischen Keule argumentieren:
-authentische Kettenhemden hatten keine Trompeten-Flatterärmel
-authentische Kettenhemden lösen sich nicht beim Tragen auf(und ja,ich kenne Kettenhemden von Anbietern,deren links ihr hier postet,die genau das machen...)

Entweder ist das jetzt eine Konter-Gag, oder ich muss zukünftig meine Scherze mit anderer Farbe kennzeichnen.

yes Sir,it was...aber mach dir nix draus:Als ich meinen Konter schrieb klang er auch lustiger,als er im Endeffekt ist.Insofern muss ich mir da auch an die eigene Nase fassen.

wünsche weiterhin einen schönen Abend

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
Atera vom Drachenfels
Beiträge: 56
Registriert: 23.06.2006, 18:00

Beitrag von Atera vom Drachenfels »

@Christian K.
Es mag schon sein, dass einige es so machen vor allem wohl Händler aber es ist eben doch die Ausnahme,
Es ist mir schon klar, dass die Menschen damals ihren Stoff auch gekauft haben oder getauscht aber eben grob gesagt von den Menschen die diese Arbeit auf sich genommen haben. (Ich weiß, dass da noch Händler uns was weiß ich dazwischen sind^^)

Wie Norbert in seinem Lexikon des Grobmittealters schieb ist authentisch die Bedeutung für "wie damals" aber das geht nunmal nicht und in sofern ist niemand von uns authentisch und auch sonst niemand weil es eben nicht mehr damals ist. Natürlich kann man nahae an der Wahrheit sein aber eben nicht authentisch. Ich nähe meine Kleider auch selber und da ich keine Schnitte finde die sich an die Kleidung von damals anlehnen nähe ich halt "mittelalterlich", so dass es für die Besucher durchgeht und auch für mich und so wie es mit gefällt. Nur weil ich mich nicht an die schnitte halte, aus oben genannten Grund bedeutet dass nicht, dass ich "schlechtes Mittelalter mache". Eines wollen wir alle, wir alle wollen unseren Spass an dem Hobby haben und ich finde, dass durch solche Kleinigkeiten extrem schwehr wird.

Noch mal zu den Schnitten: Woher weiß ich denn ob der schnitt wirlich richtig ist, ob das Kleidungsstück wirklich in der Zeit oder so getragen wurde wie sie es darstellen ohne vorher etliche Bücher gelesen oder studiert haben zu müssen?

Vielleicht kann mir ja auch wer mit Schnitten helfen, würde mich echt freuen da ich schon gerne etwas Detailgetreuer nähen möchte. :)

*mal zu christian K. schiel* :roll:
Christian K.
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.2007, 00:18
Wohnort: Hanau

Beitrag von Christian K. »

@Atera vom Drachenfels

Es mag schon sein, dass einige es so machen vor allem wohl Händler aber es ist eben doch die Ausnahme

schön wärs...leider scheint das immer mehr die Regel zu werden.Es gibt zum Beispiel einen sehr großen Anbieter,der auch "Plattenrüstungen" in seinem Sortiment hat.Leider nur sind diese Rüstungs-Persiflagen so schlecht gearbeitet,dass sie sich mit der bloßen Hand umbiegen lassen,oder die Passformen extrem ungenau sind,oder extrem rostanfällig sind oder teilweise ihren Träger gefährden!

Wie Norbert in seinem Lexikon des Grobmittealters schieb

Ohne jetzt den Angeber raushängen zu lassen,aber das stammt nicht von Norbert-das findest du auf www.landsknechtrotte.de .Ich hatte es dort gefunden und hier den link gepostet.Und nimm dieses "Lexikon" bitte nicht zu ernst-es ist eher zur Belustigung gedacht.

authentisch die Bedeutung für "wie damals" aber das geht nunmal nicht und in sofern ist niemand von uns authentisch

Langsam...keiner erwartet,dass du beispielsweise die Körpergröße,den Geruch,den Modegeschmack oder die Geistelhaltung deines mittelalterlichen Vorbilds nachahmst.Authentizität bedeutet in diesem Fall,die Kleidung und Ausstattung des historischen Vorbild möglichst genau zu rekonstruieren und dabei offensichtliche Fehler (siehe oben) zu unterlassen.

Ich nähe meine Kleider auch selber und da ich keine Schnitte finde die sich an die Kleidung von damals anlehnen nähe ich halt "mittelalterlich", so dass es für die Besucher durchgeht und auch für mich und so wie es mit gefällt. Nur weil ich mich nicht an die schnitte halte, aus oben genannten Grund bedeutet dass nicht, dass ich "schlechtes Mittelalter mache".

und ich bin der letzte,der dich deswegen anpflaumen wird-solange du nicht behauptest,dass das was du da trägst authentisch mittelalterlich ist...

Noch mal zu den Schnitten: Woher weiß ich denn ob der schnitt wirlich richtig ist, ob das Kleidungsstück wirklich in der Zeit oder so getragen wurde wie sie es darstellen ohne vorher etliche Bücher gelesen oder studiert haben zu müssen?

Du sprichst da ein generelles Problem an:Woher soll ich wissen,ob der Fund auf den ich mich stütze(z.B. eine Nestelspitze mit außergewöhnlichem Kopf),nicht nur eine Art "Prototyp" war,der zwar erhalten geblieben ist,aber ansonsten nie getragen wurde?Oder ob der Gürtel,der offensichtlich auf das Jahr 1220 datiert nicht auch schon 1190 so getragen wurde?Aus genau diesen Gründen ist ja eine ausführliche Recherche unabdingbar...wobei wir ja das Glück haben in Zeiten des Internets zu leben und uns auf die Arbeit anderer Leute beziehen können... :wink:

Vielleicht kann mir ja auch wer mit Schnitten helfen, würde mich echt freuen da ich schon gerne etwas Detailgetreuer nähen möchte.

*mal zu christian K. schiel*


ja klar,kein Thema-mache ich gerne.Bevor ich jetzt aber links poste,die dich zeitlich nicht interessieren oder dir nicht weiterhelfen-was würde dich denn besonders interessieren?Ich beschäftige mich hauptsächlich mit dem Zeitraum 1350 bis 1550,also Spätmittelalter bis Frühe Neuzeit.Aus dem Hochmittelalter ist noch ein wenig da,aber wenn du was passendes für das Frühmittelalter brauchst,dann musst du dich bitte ein wenig gedulden-da muss ich selbst erst mal schauen(Räumlich würde sich dann alles auf den Raum Westdeutschland/Ostfrankreich beziehen-mit der Ausstattung der ungarischen Reiterei um 910 n.Chr. kann ich nicht dienen...).
Soll ich es dir dann per PN schicken,oder in den entsprechenden thread stellen (ihr hattet da mal vor nem knappen halben Jahr einen zum Thema Gewandungen aufgemacht-auch hier in diesem Unterforum)?

Wünsche noch einen schönen Abend.

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
Tequilazofe
Beiträge: 601
Registriert: 21.06.2006, 18:06
Wohnort: Viersen

Beitrag von Tequilazofe »

Hallo.

Also wenn du schon so viel von Gewandungen hast darfst du mir auch was abgeben wenn du möchtest. Hab nämlich auch Interesse meine Gewandungen etwas genauer zu nähen.

Gruß

Manu
Möchte noch jemand ein Salbeibonbon??
Christian K.
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.2007, 00:18
Wohnort: Hanau

Beitrag von Christian K. »

@Manu und Atera

Okay,dann mache ich es so:Ich suche jetzt mal ein paar Sachen zusammen und stelle sie in diesen thread: viewtopic.php?t=56

Ich muss aber gleich dazu sagen,dass das Ganze ein wenig länger dauern wird(wahrscheinlich bis morgen früh),bis ich alles zusammen habe.Wundert euch also bitte nicht,wenn ich diese Link-Liste Stück für Stück erstelle und meinen Beitrag öfter mal editiere.

Bis später.

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
Atera vom Drachenfels
Beiträge: 56
Registriert: 23.06.2006, 18:00

Beitrag von Atera vom Drachenfels »

Ich habe da nicht eine ganz genaue zeit im Auge aber so 13. Jahrhundert ist schon nicht schlecht. Danke für deine Mühen!^^

Nochmal zu der Gewandung. Um im Internet über ein Schnitt forschen zu können muss ich erst einmal wissen wie es sich genannt hat damals und das steht ja offt bei den Schnitten nicht bei. Es ist halt nicht so einfach wie du dir das vorstellst zumal ich auch nicht in Besitz so viel Zeit bin für die nötigen Nachforschungen wird sich aber vll im laufe dieses jahres noch ändern, mal sehen.
Christian K.
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.2007, 00:18
Wohnort: Hanau

Beitrag von Christian K. »

@Atera

Ich habe da nicht eine ganz genaue zeit im Auge aber so 13. Jahrhundert ist schon nicht schlecht. Danke für deine Mühen!^^

Kein Thema-ich werde dann gleich was entsprechendes posten-allerdings in dem thread,wo ich schon die anderen links gepostet habe.

Es ist halt nicht so einfach wie du dir das vorstellst zumal ich auch nicht in Besitz so viel Zeit bin für die nötigen Nachforschungen wird sich aber vll im laufe dieses jahres noch ändern, mal sehen.

mach dir mal keinen Stress... :) Keiner erwartet von dir,dass du direkt nach deinen ersten Gehversuchen innerhalb von wenigen Wochen eine perfekte Gewandung zauberst.Lass dir ruhig Zeit,klicke dich durchs Internet,stöbere ein wenig in Büchern und bewahre immer schön die Ruhe.Ich persönlich finde sogar,dass man an kontinuierlichen Verbesserungen einen Riesenspaß haben kann...

so,mehr im entsprechenden thread

Adieu,

Christian
"Der Tilly ist von Leibe klein,
sein Schwert ist meilenlang;
und wenn es blitzt, dann schlägt es ein,
dann setzt es Brand und Stank.
Hinunter muß die Lügenbrut!
Was einer gegen diese tut,
der Herrgott weißt ihm Dank."
Säbelzahn
Beiträge: 7
Registriert: 15.01.2007, 20:47

Beitrag von Säbelzahn »

Wundervoll - man kann sich vertragen :D
plebs et proles - flumen apertum
Atera vom Drachenfels
Beiträge: 56
Registriert: 23.06.2006, 18:00

Beitrag von Atera vom Drachenfels »

Na ja, gestritten hat ja Niememand! ^^
Gesperrt