Mit Schnuller ins 13. Jahrhundert?

Was geht im Mittelalter?
Antworten
Benutzeravatar
Norbert von Thule
Beiträge: 13256
Registriert: 11.06.2006, 21:15

Mit Schnuller ins 13. Jahrhundert?

Beitrag von Norbert von Thule »

Heute in der Hessische Allgemeine:
Mittelalterhaus Nienover: Mit Schnuller ins 13. Jahrhundert

Schuster ist nicht gleich Schuster. Das war eine der vielen Erkenntnisse, die man am Wochenende im Mittelalterhaus Nienover erfuhr. Dort spielte das Schusterhandwerk eine zentrale Rolle, als zwei Gruppen zwei Tage das Mittelalter aufleben ließen.

Bild
Näharbeiten: Diese junge Frau beschäftigte bei der Handarbeit auch gleich zwei Kinder. Am Mittelalterhaus waren am Wochenende zwei Darstellergruppen aus dem Bergischen Land aktiv. (Foto:”…Schneider)

Die Reise ins 13. Jahrhundert, nachgelebt von zwei Mittelalter-Gruppen aus dem Bergischen Land, zeigte auf, was die Menschen damals an den Füßen trugen: Schuhe mit dünnen Ledersohlen, unter denen praktisch jeder Stein zu spüren war.
Das Handwerk im Detail betrachtet, war damals noch aufgeteilt. Der Schuhmacher war derjenige, der nur neue Schuhe produzierte. Dann gab es den Flickschuster, der Schuhe reparierte. Und den so genannten Altmacher: Wie der Name schon sagt, stellte der aus alten und kaputten Schuhe „neue“ Schuhe her. Quasi Schuh-Recycling.
Die Besucher erlebten dabei nicht nur Handel und Handwerk, sondern auch, wie der Alltag damals war: Die Gruppen arbeiteten, bereiteten Essen zu und kümmerten sich auch um ihre Kinder, die die Zeitreise ebenfalls mitmachten. Das einzige bei den Kleinkindern, was an diesen beiden Tagen nicht authentisch war, war der Schnuller bei einem kleinen Jungen. Wer würde das nicht tolerieren wollen?
Wer sich das mittelalterliche Treiben einige Zeit ansah, merkte schnell, wie aufwändig damals alles war. Allein den Qualm vom offenen Feuer im Haus zu ertragen, würde viele von uns heute überfordern. Den Mittelaltermenschen der beiden Gruppen merkte man aber nichts dergleichen an. Für sie ist das der Alltag am Wochenende und mehr als ein Hobby. Das wurde vor allem dann deutlich, wenn der Schuster von seinem Handwerk berichtete, die Hausfrau vom Färben der Stoffe für die Kleidung, der Herr des Hauses über die Steinzeug- und Töpferwaren: Es waren immer unterhaltsame Geschichten aus der Geschichte und damit detaillierte Einblicke ins Mittelalter.
Zu Gast waren die Gruppen IG Historisches Handwerk und IG Volkelin.
Und was empfiehlt die gebildete Edeldame:

Bild
Antworten