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Mal was ganz anderes. Wisst ihr, woher der Sonntag kommt?
Ist doch interessant: Es ist selbstverständlich, dass wir alle 7 Tage am Sonntag frei haben. Aber woher stammt das eigentlich?
Das wurde noch unter heidnischen Vorzeichen von den Römern eingeführt. Es gab eine Umbruchzeit, in der die alten Götter (Iupitter usw.) nicht mehr ganz so vorherrschend waren, und stattdessen Sol Invictus (die unbesiegbare Sonne) verehrt wurde. Von Sol Invictus ist auch der Heiligenschein im Christentum geklaut. Manche vermuten, dass das Christentum sich damals durchsetzte, weil die Sol-Invictus-Religion im Römischen Reich nicht so attraktiv war. Das war fast sowas wie ein Rückschritt in die bronzezeitliche Naturreligion. Dass die Römer Götter austauschten hatte Gründe wie dass die Juden Götter austauschten. Selbstverständlich hatte die israelitische Urreligion eine Göttin. Aber im Laufe der kriegerischen Geschichte wurde die Ideologie/Religion an die geschichtlichen Umstände angepasst.
Heutzutage spricht man von
Deutungshoheit. Diese wird oft mit einem sagenhaften (oft erfundenen)
Traditionskern (das ist ein Fachwort) legitimiert. Das erste mittelalterliche Königsgeschlecht nördlich der Alpen, die Vorgänger von Karl dem Großen, beriefen sich zum Beispiel auf Merowech, das Meeresungeheuer.
Noch eine kleine Anmerkung zum
Traditionskern. Das Alter des Traditionskerns ist oft erfunden. Dieser Gedanke stammt nicht von mir, sondern von Autoren von Geschichtsbüchern. Das Alter ist erfunden... Das bedeutet, eine Weltanschauung, die angeblich Jahrhunderte alt ist, wurde gerade erst vor Kurzem erfunden. Die ist gar nicht uralt, sondern es wird nur so getan, als ob sie uralt sei. Mit der Absicht, dass wenn etwas als alt gilt, es als richtiger angesehen wird. Alter beeindruckt die Menschen.
Soziale Gebilde, Überzeugungen, der Antrieb zu bestimmten Handlungen zeigen ähnlich wie Naturwissenschaften bestimmte Mechanismen. Diese Mechanismen sind anders als in den Naturwissenschaften nicht zwingend. Aber dennoch, manche Sachverhalte tauchen im Prinzip immer wieder auf. Ich hatte euch früher einmal aufgefordert, eine Religion zu erfinden. Einfach um ein Gespür dafür zu bekommen, wie das eigentlich zusammengebaut wird: Politik, Kultur, Gut und Böse usw. usw. Heute haben wir nicht mehr Iuppiter (= dies piter, Vater des Tages/des Lichts), Sol Invictus (man erkennt die traditionelle Linie: dies - sol, Tag - Sonne), Merowech. Dafür werden heutzutage andere Sagen und Märchen erzählt. Derzeit ganz drängend. Klimakatastrophe oder dass es keine Geschlechter gibt sind solche märchenhaften Umdeutungen. Oder dass es keine Leistungsunterschiede mehr gibt, was man jetzt zu den Bundesjugendspielen bei den Kindern einführt (Kinder kann man am leichtesten indoktrinieren/manipulieren). Hintergrund dieses Mythos: Wenn es keine Leistungsunterschiede mehr gibt, dann kann die politische Führung nicht mehr wegen schlechter Leistung oder Fehler kritisiert werden ... denn Fehler sind einfach abgeschafft. Daraus folgt: die herrschende Klasse hat immer recht. Das ist so ein Trick, dass man dem Volk ein vergiftetes Geschenk macht, das Volk freut sich und entdeckt den Haken an der Geschichte nicht. Wo ist der Nachteil?
Der Nachteil ist da, man muss ihn nur erkennen!
Das Hirn des Menschen und seine kognitive Leistungsfähigkeit hat sich in den vergangenen 2000 Jahren nicht verändert. Deshalb ist anzunehmen, dass sich auch die Art, wie Überzeugungen und Regeln entstehen, sich im Grunde nicht geändert hat. Wir sind heute genauso abergläubisch wie es die Menschen vor 2000 Jahren waren.
Franziska Zimmerer hat geschrieben:GEFÜHLE UND POLITIK
Wer unter Klimaangst leidet, sollte einen Therapeuten aufsuchen
Frau Zimmerer sagt zu recht, dass nicht das Klima angst macht, sondern dass (1) die Erzählung vom Klima und (2) der Glaube an diese Erzählungen psychisch krank machen. Die Leute machen sich quasi selbst krank und werfen dies dann anderen vor. Die Ressortleiterin Community & Social der WELT hat darin vollkommen recht. Die Leute, die heute wegen des Klimas einen hysterischen Anfall bekommen, werden am Alter sterben ... und nicht am Klima.
Neu ist dieser Mechanismus nicht. Wenn ihr etwas tatet, was der Oma nicht gefällt, dann habt ihr die Oma traurig gemacht, die hat wegen euch Bluthochduck bekommen und wäre fast verstorben. Dagegen kann man nicht andiskutieren. Die Oma hat immer recht. Mit Gefühlen andere Menschen erpressen - und man darf aus "moralischen" Gründen nichts dagegen einwenden. Ziel: vollkommene Herrschaft. Der eine hat immer Recht, der andere immer Unrecht. Es geht hier nicht um Wahrheit, geschweige denn um tatsächliche psychische Befindlichkeiten und schon gar nicht um das Klima. Es geht darum, soziale Hierarchien zu basteln: Wer ist gut und oben, wer ist böse und unten. Wer befiehlt und wer gehorcht. Es ist ein soziales Spiel.
Wer oben ist, hat ein feines Leben. Denn wenn etwas schiefläuft, ist immer der Untergeordnete schuld. Wenn der oben etwas macht, wird er bejubelt. Die eigentliche Arbeit macht aber der unten. Der muss rödeln und kann froh sein, wenn er keine aufs Dach bekommt. Und wenn die Entscheidungen des Übergeordneten völlig falsch sind und in die Katastrophe führen ... muss trotzdem der Untergeordnete die Verantwortung übernehmen.
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