Burgen-Parcours 03.07.10 Burg Stolberg

Was geht außerhalb vom Mittelalter?
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Norbert von Thule
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Burgen-Parcours 03.07.10 Burg Stolberg

Beitrag von Norbert von Thule »

Um 19.30 Uhr werden rund um das alte Gemäuer Märchen und Sagen vorgelesen, die nicht nur kleine Besucher in verwunschene Welten entführen. Am späten Abend werden Gruselgeschichten durch die Mauern und Bäume flüstern. Es wird Walking-Acts geben, Tänzer der internationalen Irene K. Compagnie erschaffen bewegte Bilder und Trommeln rufen durch die Nacht.
Gegen 21.00 Uhr betritt ein weit über die Grenzen seiner Heimatstadt bekannter Sohn Stolbergs die Bühne: Bassist Peter Sonntag (Bild) und seine Formation Final Virus. Die Musiker sind zurückgekehrt zu ihren Wurzeln und gehen mit ihrem Publikum auf musikalisch-mystische Reise ins Land der Erinnerungen und verschollenen Geschichten. Der Jungen-Chor Stolberg und das Elmas-Percussion-Ensemble aus Papua-Neuguinea sorgen für ein Bühnenspektakel der besonderen Art.

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Norbert von Thule
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Re: Burgen-Parcours 03.07.10 Burg Stolberg

Beitrag von Norbert von Thule »

Vorige Woche in der AZ:
Heike Eisenmenger hat geschrieben:
Bizarr und schön, sanft und unheimlich

Stolberg. Purpur, Orange und Grün: 200 Strahler, je 500 Watt stark, tauchten die Stolberger Burg in ein zauberhaftes Farbenspiel. Es ist fast ein bisschen unwirklich, so schön wirkte die Burg in ihrem «neuen Kleid».
Ein Kleid, das sie nur einen Abend lang trug. Für den «Burgen-Parcours» am Samstag wurde das «alte Mädchen» von dem Lichtkünstler Jörg Rost aufgehübscht.
Das Wahrzeichen der Kupferstadt ist eine von vier Burgen aus der Städteregion, die auf ungewöhnliche Weise in Szene gesetzt werden. Nach der Burg Rode in Herzogenrath und dem Pendant in Alsdorf wurde nun auch die Stolberger Burg Bestandteil eines Gesamtkunstwerkes, das in zeitlicher Abfolge abläuft. Den finalen Schlusspunkt stellt das Fest auf der historischen Wasserburg in Baesweiler dar: Dort wird am 16. Juli der Parcours zelebriert.
Hunderte Besucher strömten am Samstag auf die Burg, wurden Teil eines Happenings, das vor allem in seinen Nuancen besticht. Organisatorin des Burgen-Parcours ist Dr. Nina Mika-Helfmeier. Die Kulturbeauftragte der Städteregion hat ein Händchen dafür, wenn es darum geht, ungewöhnliche Acts an Land zu ziehen. Zum wiederholten Male ist es ihr gelungen, Gruppen zu engagieren, die in der Summe Unterhaltung auf sehr hohem Niveau bringen. Die teilnehmenden Künstler sind zwar sehr unterschiedlich, aber sie erzählten dennoch gemeinsam eine Geschichte.
Die Hauptattraktion am Samstag auf der Burg war zweifelsohne das Konzert mit Peter Sonntag respektive seiner Rockband «Final Virus» und dem Jungen Chor.
Der untere Burghof wimmelte nur so von Menschen, als Sonntag, dessen Markenzeichen die schulterlangen, flammend roten Haare sind, die Menge begrüßte. Mit dem ersten Ton begann es wie aus Kübeln zu gießen. Flugs wurde eine Plastikplane über die Bühne gezurrt, um die empfindlichen Instrumente und die Elektronik zu schützen.
Binnen zwei, drei Minuten waren die Zuschauer nass bis auf die Haut, aber das Konzert zu verlassen, kam ihnen nicht in den Sinn. Die Belohnung: ein Klangerlebnis und eine Show, die von der Spiel- und Gesangsfreude der beteiligten Protagonisten lebten. Man saugte jede Einzelheit in sich auf, etwa die, wie schnell die Finger von E-Gitarristin Reno Schnell über die Saiten glitten.
Ästhetik pur schwang beim Auftritt zweier Profitänzer mit, die zu den Klängen einer indonesischen Trommelgruppe aus Rotterdam ihren Tanz zelebrierten.
Ihre Art und Weise, sich zu verbiegen, Gefühle allein durch Körpersprache zum Ausdruck zu bringen und sich ganz dem Rhythmus hinzugeben, ließen den Beobachter innehalten.
Für jeden Geschmack und jede Stimmung war etwas dabei. Wer es leiser mochte, fand sich «Lesezimmer» unter freiem Himmel wieder. Das «Lesezimmer» von Claudia Schnürer war nicht mehr als ein Tisch, auf dem eine kleine Stehlampe sanftes Licht spendete und sich zahlreiche Bücher stapelten. Der Besucher erklärte, zu welchem Thema er gerne gerne etwas vorgelesen bekommen möchte und tatsächlich hatte Schnürer in ihrem Fundus das Passende parat.
Mit blumendekoriertem Hut und apfelgrüner Stola um die Schultern wanderte Stadtführerin Klaudia Penner-Mohren zwischen den Besuchern umher und erzählte Stolberger Geschichten.
Das Bizarre, Unheimliche, überliefert von Generation zu Generation, gab Harry Rischar aus Aachen an seine großen und kleinen Zuhörer weiter.
Positiv auch, dass das Event für jeden zugänglich war, unabhängig von der Größe des Geldbeutels, denn es wurde kein Eintritt erhoben. Das Fazit der Zuschauer fällt einheitlich aus: «Das war mal richtig klasse», formulierte es Anika Schulze, 21 Jahre. «Endlich ist in Stolberg mal wieder was los. Hoffentlich wissen die Leute das auch zu schätzen, was hier geboten wird», sagte Besucher Herbert Theume (58 Jahre).

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Große Kulisse: Der untere Burghof wimmelte nur so vor Menschen, als «Final Virus» und der Junge Chor zum Konzert anstimmten. (Foto: Heike Eisenmenger)
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