.
.
Susan Arendt, FOCUS hat geschrieben:Die Jugend rückt nach rechts - und wir rätseln, warum. Fragt man junge Menschen, warum sie AfD gewählt haben, bekommt man oft zur Antwort: Sie hätten es „denen da oben“ zeigen wollen.
Fragt man junge Menschen, dann argumentieren die selbst meist sehr differenzierter. Dieses "denen da oben zeigen" ist die Vorstellung oder Klischee der (linken) älteren Generation, die nur behauptet, die jungen Menschen würden so denken bzw. jemand würde dies jungen Menschen unterstellen. "Wir rätseln" ... nö, ich rätsle nicht. Und ich kenne auch niemanden, der rätselt.
Susan Arendt, FOCUS hat geschrieben:In Wahrheit ist es viel komplexer
Die Autorin gehört zur älteren Generation und löst --- völlig typisch für die ältere Generation --- ein Problem, das sie selbst erfunden hat. Sie stellt eine falsche Behauptung auf, irgendjemand würde behaupten, ausgerechnet die Jungen wollten "denen da oben etwas auswischen". Das tun sie nicht. Und man darf auch fragen, inwiefern die Wahl des Gegenteils, nämlich das links-extreme Spektrum zu wählen, weniger ein "Auswischen von denen da oben" wäre. Die Autorin erfindet aus ihrer alten, linken Sichtweise die anderen, wie sie gar nicht sind. Und für diese erfunden anderen gibt sie sich jetzt als Expertin aus.
Susan Arendt, FOCUS hat geschrieben:und hat auch etwas mit den Eltern zu tun.
Und dann kommt als Lösung billige Küchenpsychologie heraus.
Was bei der Autorin fehlt, ist junge Leute als eigenständig denkende und freie Personen zu akzeptieren anstatt sie und auch den Leser mit dem eigenen linken Möchtegern-Gutmenschentum zu gängeln, zu bevormunden, die eigene "Verschwörungstheorie" aufs Auge zu drücken. Frau Arendt läuft in diese Mutti-Falle, in der sie zumindest auf mich verbohrt, altmodisch, uneinsichtig wirkt. Ich empfinde diesen Text als Diffamierung junger Menschen und Belehrung eines für dumm gehaltenen Lesers.
Warum kann Frau Arendt die Meinung Andersdenkender nicht einfach stehenlassen ohne den anderen als psychologisches und soziologisches Objekt zu diskreditieren, sozusagen wegzuerklären. Warum hat die Autorin nicht Respekt vor anderen und anderen Meinungen gelernt? Ist das etwa das Problem ihrer (linken) Generation?
DIe Autorin ist Professorin in irgendwelchen Literaturwissenschaften. Und so bin ich --- was sehr selten war --- diesem Milieu auch im wirklichen Leben begegnet: Leute, die mit klugen Wörtern bewaffnet kreative Entdeckungen machen, die sie mit einem akademischen Titel im Rücken als Expertentum verkaufen, obwohl auf den eigentlichen Inhalt heruntergebrochen jeder x-beliebige auf die gleiche Idee hätte kommen können. Den Alltagsmenschen zeichnet aus, dass er nicht nur kreative Ideen entwickelt, sondern als unzutreffend erkannte Ideen verwirft. Dass der Alltagsmensch im Oberstübchen gelegentlich aufräumt.
Ich mag dieses Geschreibe von Susan Arendt nicht. Ich mag die Autorin, so wie ich sie auf dem Bild sehe, nicht.
Ich brauche keine Erklärung, wenn ich mir die Dinge selbst erklären kann bzw. die Leute, von denen die Rede ist, selbst befragen kann. Ich verstehe die Welt auch ganz gut ohne Professoren und Professorinnen.
Ich mag auch das Geschreibe von Guttenberg nicht. Alltagsbeobachtungen kann ich selbst machen. Dazu brauch ich keinen, der mit seinem Ex-Minister-Status hausieren geht, um mit Besinnungsaufsätzchen sein Geld zu verdienen. Wenn er etwas auf dem Kasten hätte, wäre er als Politiker tätig. Wenn man zum Bäcker geht, erwartet man ja auch nicht, dass der Bäcker sagt "Naja, mein Brot ist nichts geworden, aber dafür habe ich schöne Möbel." Der Maßstab einen Bäckers ist das Brot und nicht die Möbel. Der Maßstab eines Guttenbergs ist Politik und nicht, was er für Besinnungsaufsätzchen schreibt.
.
.